[quote]
Kapier mal langsam, dass die Jugend in viel größerem Maße als vor 30 Jahren sich einen feuchten Dreck um Funktechnik kümmert und sich genau Null dafür interessiert. Sie nutzen es einfach gegen Gebühr in Form von GSM und finden es überhaupt nicht beeindruckend, wenn man mit einem Draht um die Welt funkt. Es interessiert sie schlicht nicht. Selbst in Kategorien der 1.x-benoteten Abiturienten ist so gut wie niemand daran interessiert. Das nur als Hinweis, dass auch unter den geistig besser bemittelten, kein Interesse besteht. Woher soll es denn bitte kommen, wenn die mal 40 Jahre als sind? Für alle Funkamateure und SWL, die ich kenne, liegt die Basis für das Interesse bei etwa 16-20 Jahren. Man hat Polizeifunk gehört, kam in Berührung mit CB oder gar lizensierten Funkamateuren und langsam entwickelte sich daraus ein Interesse bei denen, die ohnehin dafür affin waren. Diese Leute haben dann Empfänger gekauft, SWL gemacht oder aktiv gefunkt, sei es ohne oder mit Lizenz. Viele Schwarzfunker waren zig Jahre später legal in der Luft. Der Rest war eh verloren.
Zeige mir mal heute jemanden im Alter von 20 Jahren, der zum AFu gekommen ist, ohne Beziehungspersonen im Familien- oder Bekanntenkreis. Das dürften vernachlässigbar wenige sein.
Wenn ich in meinem Auto regelmässig Jugendliche mitgenommen hätte, die sich den Amateurfunk angehört hätten, die hätten sich eher ins Knie geschossen, als zu büffeln, um mit den alten Knackern, die oft genug nöckelig und überheblich rüberkamen, zu kommunizieren. Die hätten den Sinn gar nicht verstanden. Und mit denen zu morsen schon gar nicht. Wie oft haben meine Nachbarn von 25-80 Jahren nach meinem Draht gefragt oder mich mit einem Funkgerät gesehen. Wenn ich sage: "Draht ist zum Funken", dann sagt man aha, hat allenfalls noch eine Erklärung für die eigenen Kopfschmerzen und das war es dann. Da fragt niemand, wohin man damit funken kann, wie das geht oder was man dafür braucht. ES BESTEHT KEINERLEI INTERESSE DARAN. Und das war vor 30 Jahren noch anders. Keine 600 Programme in der Idiotenglotze, keine Handys, Kommunikation nur über ein Telefon in Phonie und vor allem kein Internet. Funken ist out wie nur was für die normalen, unbeleckten Leute ohne familiärem Bezug dazu. Und daran ändert sich gar nichts mehr.[/quote]
Da hat er leider absolut recht. Da gibt´s nix dran zu drehen - das ist so.
Ich bin meinerseits übrigens mitte 30 und seit etwa einem halben Jahr "frisch lizensiert" - Das Interesse kam früher mit 12,14 Jahren durch CB / Schwarzfunk, genau, wie @Radio es beschreibt. Gab ja außer dem elterlichen Festnetztelefon für teures Geld keine Kommunikationswege (von der Telefonzelle mal abgesehen).
Der Altersschnitt in meinem OV ist naturgemäß auch im Bereich um die Ruhestandsgrenze. Stört mich aber offen gesagt : Null. Warum auch? Klar: es gibt OMs für die ist das Versenden und der Empfang einer Email schon eine Heldentat
auf sowas kommt es aber gar nicht an. Was die jüngeren -zu denen auch ich zähle- von " d´ olle Böck´" lernen können sind Dinge wie: Idealismus. (unentgeltliche) Hilfsbereitschaft etc.
Das ist der heutige Teeniegeneration irgendwie komplett abhanden gekommen aber wie @Radio schon sagte: Die holste nicht mehr ins Boot. Ich für meinen Teil hab das Missionieren auch schon aufgegeben. Wenn mich wer fragt: "Warum machste denn sowas noch?", bzw. diese elendige "Warum sollte man sich heutzutage mit "sowas" denn noch befassen" Debatte aufkommt bügle ich das ganz schlicht damit ab, dass das nur was für Leute mit Interesse an Elektrotechnik und Physik ist. Ich missioniere da nicht mehr dran rum - es hat keinen Sinn. Und selbst WENN mal jemand vorsichtiges Interesse am Amateurfunk zeigt ist es spätestens DANN vorbei, wenn die Person einen Einblick in die gerade schon pervers exorbitanten Preise selbst für Einsteigergeräte bekommt.
Jetzt braucht auch nicht wieder irgend jemand solche merkwürdigen Rechnungen aufzustellen wie: "Mein 5000 Euro TRX kostet auf 30 Jahre Nutzungsdauer am Tag ja nur ein paar Cent" oder "Afu ist nicht teuer! Doch, Afu ist teuer. Es ist sogar eines der teuersten Hobbies überhaupt - DAS ist auch etwas, was der Jugend absolut nicht mehr zu vermitteln ist. MIR übrigens auch nicht, das nur nebenbei. JA: in den 60ern hatten auch alle kein Geld und haben sich aus alten Radios selber was gebastelt. Sehr löblich, sehr interessant. HEUTE sind das aber vermehrt die Leute, die seit 30 Jahren im bezahlten Eigenheim sitzen, die Kinder aus dem Haus haben und auf ein gut bezahltes Berufsleben zurückblicken. Leider auch oft die Leute, die Equipment im Gegenwert eines Kleinwagens im Shack stehen haben, bei denen Geräte wie ein TS2000 als "Zweitgerät" im Schrank vor sich hin stehen, die aber aus dem DARC austreten weil der Hof die 20 Euro Beitragserhöhung nicht mehr trägt.
Der eine oder andere mag jetzt denken: "Oho! Da ist aber wer neidisch!" Darum geht es nicht. Es geht darum, dass sich der "harte Kern" im Afu aus mehr oder weniger gut situierten Leuten rekrutierte und noch immer rekrutiert. Die haben eben die Mittel, japanischen Edelschrott für diese schon aberwitzigen Preise zu kaufen; Da wird auch beim Gebrauchthandel nicht groß abgeschlagen was die Preise angeht. Kommt ja auf´n Pfennig nicht an - Hand auf´s Herz.
Für heutige Teenager - kommen Sie nicht gerade aus einem Elternhaus die mal eine "Erstausrüstung" sponsorn- sind diese Preiswelten absolut indiskutabel. Für Leute in meiner Altersgruppe bestenfalls "zum Kopfschütteln" - man verzichtet dann lieber auf das eine oder andere weil nebenbei noch Badezimmer renoviert werden wollen o.Ä.
Das sind Tatsachen, die man einfach mal ansprechen muß. Auch da liegt das Problem bei der Nachwuchsgewinnung. Es möchte einfach kein heute junger Mensch seinen Einstieg in die Materie mit uraltem, mehr schlecht als recht funktionierendem Elektroschrott für viel Geld machen - das ist alles gewollt und nicht gekonnt und führt zu frust. Ein interessierter Jugendlicher, dessen Eltern von HartzIV leben hat in diesem Hobby einfach keine Chance - da können Interesse und Elan noch so hoch sein. Selbst der aktuelle Kurs für einen FT 857 von ca. 500 Euro (gebraucht!) sind für einen großteil der Menschen einfach zu viel Geld für ein Hobby. Ist so, auch wenn sich das die meisten Leute nicht vorstellen können. Freut man sich dann darüber, dass es aus China langsam bezahlbare Geräte zu uns geschafft haben, wird das ganze zerissen und zerlabert das sich einem die Haare sträuben.
Fängst du als "noch" Junger Mensch an Dir Gedanken zu machen, wie man die Kids ansprechen kann in dem man Dinge "ihres" Alltags einbindet, probierst das sogar aus und merkst: Hey, SO klappt das , wird´s zerissen.
Ich nahm zwei UVR5+ Hafu, baute zwei Adapterkabel vom Kenwood Stecker auf Klinke, nahm eine Smartphone-PSK App und machte so PSK über die Dinger. JA! Es ist technisch gesehen absoluter Nonsense, PSK mit FM zu übertragen. Das wusste ich selber. War aber das erste, was man mir auf die Nase binden musste. Danach dann natürlich die Belehrung über die lizenzrechtlichen Belange.
(Was der Pferdefuß meiner Idee war, war mir leider auch klar)
Mein Ansatz war aber ein ganz anderer: Mit sehr kleinem Geldeinsatz konnten die Kids mit ihren Smartphones mit einem SELBST gebastelten Kabel und ihren eigenen Smartphones "chatten". Das rockte, das fanden die spannend.
Zum Millionsten Mal den "Blinkendes C aus LEDs" Bausatz von Conrad zusammenlöten ist da eher so... "mittel".
Zwar ein wenig OT - aber mal ein paar Gedanken eines Youngsters
73
DO8SN
(Der sich nach herbsten Enttäuschungen auf KW auf die Ultrakurzwelle zurückgezogen hat und da auch bleiben wird)