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480e
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Betreff des Beitrags: Eigenschaften TRX für CW? |
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Hi,
ich möchte Euch mal wieder mit einer meiner Anfängerfragen nerven:
Mittlerweile habe ich ein Handfunkgerät (FT-60E), das aber relativ schnell seinen Reiz verloren hat. Ist ganz nett, aber lokale Quatschereien sind nicht so mein Ding.
Hauptinteresse ist derzeit HF/CW. Bin -einigermaßen- fleißig am Üben, und nach wie vor am Schwanken, ob ich mir einen Monobander-Kit bestelle, selber baue, oder doch die begrenzten Mittel zusammenhalte, um erst einmal einen älteren gebrauchten Multimode/Multibander kaufe, der mir auch einmal SSB auszuprobieren erlaubt.
Bei einem Bekannten durfte ich mal kurz an einem FT-817 rumspielen, das ist nichts für mich, zu fuzzelig.
Auch des Preises und auch der Optik wegen daher gerne ein Gerät aus den frühen 80ern, die gefallen mir zumindest von den Bildern her fast allesamt am besten.
Nach ewigem Surfen auf rigpix, eham, universal-radio, Herstellerseiten usw. stellt sich mir die Frage, worauf eigentlich bei einem TRX, der hauptsächlich für CW verwendet werden soll, besonders zu achten ist.
Meine Liste sieht derzeit folgendermaßen aus:
- CW-Filter ZF oder notfalls Audio (aber welche Bandbreite, üblich sind 500, 300 und 250 Hz)?
- CW-Narrow als Schalter (Modi reihum durchschalten wie z.B. beim IC-707 nicht notwendig)
- RIT
- mindestens Semi-Break-In
- Keyer brauche ich nicht, ich möchte zunächst mal einfach vertikale Handtasten oder Sidesweeper verwenden
- Sidetone einstellbar?? Stellt man das oft um, oder set and forget (sprich: internes Poti reicht)?
Diese Liste würde allerdings bedeuten, daß eigentlich fast alles in Frage kommt, auch einfachste Einsteigergeräte, denn das können so ziemlich alle.
Auf was kommt es noch an, bzw. was möchte man nicht mehr missen, wenn man es mal gehabt hat? Abgesehen von ZF-DSP und ähnlichem, für sowas reicht das Budget nicht.
Öfters liest man in Nutzer-Berichten etc., das es sich bei XYZ um ein sehr gutes CW-Rig handele, aber nicht, warum...
Danke, Hans
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506e
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Die Frage, die sich mir erst einmal stellt, ist welche Lizenzklasse Du hast?
Wenn Du eine Klasse-A Lizenz haben solltest, so würde ich Dir ein Monoband-Kit empfehlen, da dort technisch eine schöne Lernkurve vorhanden ist und der Funkbetrieb mit selbstgebauten Geräten einfach deutlich mehr Spass macht als Plug and Play...
Das 40m Amateurfunkband ist ein recht interessantes Band, da es zu jeder Tages-, Nacht- und Jahreszeit interessante Verbindungen auch mit kleiner Leistung ermöglicht.
Letztes Jahr habe ich mir einen OHR-100A Transceiver in der 40m-Version gebaut und bin mit dem Gerät sehr zufrieden. Das ZF-Filter lässt sich stufenlos von 3000 Hz bis 300 Hz hinunter einstellen. Die Empfindlichkeit des Empfängers ist gut, er ist sehr rauscharm (freilaufender VFO) und klingt wirklich angenehm. Er verfügt jedoch über keine AGC, weshalb man beim Über's Band Drehen etwas aufpassen muss.
Der TRX kann seidenweiches Full-BK und die Ausgangsleistung des Senders beträgt bis zu 7W bei 13,8 V. Das Gerät ist ein reines CW-Gerät.
Die Empfangsleistungen eines solchen zwar relativ einfachen, aber sehr hochwertigen Gerätes liegen oft über denen der typischen Einsteiger-Transceiver in der 500-1000 EUR Klasse oder dem FT-817. Der Aufbau des Gerätes selbst ist relativ narrensicher, wobei man Englisch beherrschen muss.
Weitere Informationen hier: [url:39aajj8h]http://www.ohr.com[/url:39aajj8h]
Ansonsten kann ich ebenfalls die Transceiver von Klaus Nathan, DL2AZK empfehlen. Die Geräte haben ca. 10 W Ausgangsleistung und können neben CW auch SSB. Leider gibt es (außer beim QRP-99) keinen separaten ZF-Filter für CW und nur ein aktives Audio-Filter, was bei vollem Band schonmal Probleme machen kann. Die Geräte sind ungleich schwieriger aufzubauen als andere Bausätze, was aber [b:39aajj8h]nicht[/b:39aajj8h] an einer möglicherweise schlechten Anleitung liegt, sondern an der recht raffinierten Schaltungsumsetzung. - Dafür bekommt man sehr viel Funkgerät für sein Geld.
Weitere Informationen hier: [url:39aajj8h]http://www.kn-electronic.de[/url:39aajj8h]
vy 73!
Sven
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0ac6
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Nimm doch einfach ein Gerät welches du in gutem Zustand ergattern kannst.
Ob tentec ic707 ic7200 ft-450 ft-707 ts-140 k2 k3 ft 101 ts-830 (röhre) ist doch föllig wurscht, die sind alle ganz ok (finde ich)
Wenn Selbstbau, dann würde ich drauf achten, daß das Gerät Split kann.
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bbf2
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Hi,
CW 500 Hz Quarzfilter sollte drinnen sein. NF Tonfilter sind nich so toll...
Full BK ist ganz nett aber verzichtbar.
Der Sender sollte frequenzstabil sein und nicht rumjaulen.
Bei schlechtem SWR auch nicht gleich explodieren
Achte auch auf eine AGC, die fehlt leider bei vielen einfachen Bausätzen.
Ringmischer sind wesentlich besser als NE612 Mixer.
Es gibt genug frei verfügbare Schaltpläne im Netz, such dir einfach ein Monobandgerät aus. Multibandgeräte sind da schon anspruchsvoller.
73 de DL3KCZ Uwe
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480e
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Guten Morgen,
danke für die Hinweise.
@DJ2AT: Klasse A, seit kurzem, Praxiserfahrung NIL.
Eigentlich war ich ja schon für den Selbstbau zunächst eines Kits, und auch für ein Gerät entschieden (MFJ Cub oder SWL+).
Als es um die Bandfrage (20m, da Halbwellendipol noch realisierbar?) ging, kam mir der Zweifel, erstmal doch ein fertiges, gebrauchtes Multimode/Multiband-Gerät und ein möglichst universelles Anpaßgerät zu kaufen. So kann ich dann alle Bänder ausprobieren, und vor allem mit Antennen experimentieren. Die sind ja noch viel wichtiger als das Gerät selber.
Nur wollte ich eben vermeiden, danebenzulangen. So wie ich dessen Anleitung verstehe (@dono), würde z.B. der IC-707 schnell nervig, wenn man hauptsächlich CW machen will, weil die Umschaltung für CW/CW-N doch etwas unglücklich im Vergleich zu anderen Geräten gelöst ist. Man muß immer alle Modi komplett mit mehreren Tastendrücken durchschalten, wenn man von CW-N zurück zu CW will.
Sowas, und andere Fehlentscheidungen wollte ich mit meiner Frage grade vermeiden.
Daher wollte ich primär wissen, worauf generell zu achten ist, bin aber auch über konkrete Empfehlungen dankbar.
Di KN-Electronic-Seite ist ist recht informativ, danke DJ2AT! Muß mal die ganzen Tipps und Einführungen lesen. Der Ohr ist mir auch schon aufgefallen, da würde mich der 500 interessieren, aber so viel möchte ich für einen Kit derzeit nicht ausgeben.
Meine Wunschvorstellung wäre ein Stations- oder Mobilgerät für zuhause, Multiband/Multimode ohne VHF/UHF, und ein günstiger, einfach zu möglichst bauender QRP-Kit für /p, der auch als Lehrstück dienen soll, und keinen Konkurs auslösen, wenn was in die Hose geht.
Und eine schöne Holz/Messing-Handtaste möchte ich auch noch, zusätzlich zu einem für Multiband benötigten Tuner und Netzteil. Daher werde ich bei Kits in der unteren Preisklasse bleiben, zumal die teureren wohl beim Zusammenbau exponentiell komplexer werden.
Ich habe zwar ein noch zu konkretisierendes Angebot von einem Sammler bekommen, einen Grundig Satellit gegen einen FT-857 einzutauschen, bin mir aber mittlerweile nicht mehr sicher, ob ich so ein Ding wirklich haben möchte. Noch vor wenigen Wochen hätte ich einen Luftsprung gemacht.
Noch eine konkrete Frage:
Welchen Praxiswert hat denn die Filterbandbreite? Ich hatte bisher leider außer bei Youtube keine Gelegenheit, mal den Unterschied zwischen 800Hz (einfache passive Selbstbau-Audiofilter), 500/300/250Hz zu hören.
Danke und viele Grüße,
Hans DH0PS
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bbf2
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Hi.
analoge Filter vor dem Lautsprecher filtern erst da wo es eigentlich schon zu spät ist
Der CW Filter gehört möglichst weit nach vorne in den ZF Bereich.
Analoge Filter sind auch meistens im Sperrbereich und bei der Flankensteilheit schlechter als ein Quarzfilter.
Du kannst dein PC auch als NF DSP Filter verweden:
http://www.dk5rk.de/PDF/Soundkarte_im_Amateurfunk.pdf
Einfach mal ausprobieren welche Bandbreite dir liegt. Bei den Selbstbaugeräten kannst du den Ladder Filter auch anpassen.
73 de DL3KCZ Uwe
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bbf2
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5548
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Hallo Hans,
mit einem ZF CW-Filter sorgt man dafür, das weniger unerwünschter Müll in die ZF gelangt. Da die Regelspannung für die ALC hinter dem Demodulator gewonnen wird, regeln starke Stationen neben der Frequenz die Verstärkung des Empfängers weniger ab. Hier hilft dann ein 500Hz Filter für CW, RTTY und PSK, für RTTY ist ein 300Hz Filter zu schmal.
Sollte der FT-857 DSP bereits drin haben, wäre das kein schlechter Tausch, wenn er soweit in Ordnung ist. Der Empfänger ist ja auch zum Empfang von von Rundfunkstationen geeignet und empfindlicher als der Grundig. Mit dem DSP kann man die Bandbreite noch weiter eingrenzen.
73
Gerhard
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99e5
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Mit der Filterei für cw ist das so eine Sache, an sich ist das Gehör der allerbeste Filter und das haben wir ja serienmässig eingebaut. Obwohl ich meinen K3 für cw überkomplett ausgerüstet habe (1000Hz, 500 Hz, 250 Hz) bleibe ich meistens bei 1000 Hz und bekomme so noch mit was rund um mich rum so passiert; gerade im Contest sehr hilfreich. Wenn die freien Frequenzslots enger werden hilft es natürlich auf 500 Hz reduzieren zu können und wenn sich dann immer noch jemand zwischen reinsetzt ist 250 Hz natürlich klasse. Ausserdem bemerke ich bei mir, dass die fähigkeit der Ohr-Selektion nach ein paar Stunden abnimmt. Es kostet doch einige Konzentration aus mehreren Signalen im RX-Fenster das richtige rauszufiltern und diese Konzentration nimmt dann altersbedingt (?) auch schon mal ab und man ist froh durch einen einfachen Dreh am Bandbreitenregler Ruhe einkehren lassen zu können
hth... 73, Jo
dj3cq
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480e
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Nachdem ich nun wochenlang nichts anderes im Kopf hatte, als Daten, Tests, Anleitungen usw. zu lesen, mußte ich die Sache irgendwie zu Ende bringen.
Nachdem es wegen beschränktem Platz ein Mobilgerät sein sollte, habe ich mich nun für einen Kenwood TS-480SAT entschieden. Der sollte für den Anfang mal ganz brauchbar sein, und hat Antennentuner, SWR-Meter und Kabelsatz für abgesetztes Bedienteil gleich mit drin; das hätte ich für den ebenfalls in der engeren Wahl befindlichen Alinco DX-70 erst alles noch zukaufen müssen. Gut gefallen hat mir auch im Vergleich die sehr ausführliche Dokumentation und die vielen Schnittstellen, da ist der Alinco eindeutig im Hintertreffen.
Und mit den AF-DSP-Filtern des TS-480 sollte ich dann schnell feststellen können, ob ich ggf. den 500Hz-, den 270Hz-Zusatz-Filter oder gar beide haben möchte.
Von den anfangs bevorzugten eierlegenden Wollmilchsäuen (FT-8x7) habe ich abgesehen; Icom fiel schon früher aus der Wahl, weil die ihre CAT-Protokolle laut hamlib-Projekt nicht offenlegen.
Als nächstes stehen dann zunächst mal Antennen, und dann ein QRP-Kit auf der Wunschliste.
Danke nochmal für die Tipps,
Hans [i:36vvqkyc]*auf baldige, mehrfache Paketpost hoffend (Bücher, TRX und 5 Morsetasten )*[/i:36vvqkyc]
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99e5
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[quote] CW 500 Hz Quarzfilter sollte drinnen sein. NF Tonfilter sind nich so toll... Full BK ist ganz nett aber verzichtbar. [/quote]
Bei qrp Betrieb würde ich ungern darauf verzichten
73
Peter
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480e
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[quote][quote] CW 500 Hz Quarzfilter sollte drinnen sein. NF Tonfilter sind nich so toll... Full BK ist ganz nett aber verzichtbar. [/quote]
Bei qrp Betrieb würde ich ungern darauf verzichten[/quote]
Warum ist das gerade bei QRP hilfreich? Um mitzubekommen, ob einem der andere zuhört, oder selber weiter sendet?
Wie ist das eigentlich bei den ganzen einfachen QRP-CW-Sendern? Ich nehme mal an, die haben der Einfachkeit halber ohnehin Full BK, ohne daß das den [Erfindern|Entwicklern|Designern|Herstellern] eine gesonderte Erwähnung wert ist?
Hans
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bbf2
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Hi,
ganz einfach: Kippschalter
Full BK ist schon etwas aufwendiger, einfach mal in den Schaltplan der Geräte gucken.
Bastelbude:
http://www.intio.or.jp/jf10zl/
73 de DL3KCZ Uwe
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99e5
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[quote][quote][quote] CW 500 Hz Quarzfilter sollte drinnen sein. NF Tonfilter sind nich so toll... Full BK ist ganz nett aber verzichtbar. [/quote]
Bei qrp Betrieb würde ich ungern darauf verzichten[/quote]
Warum ist das gerade bei QRP hilfreich? Um mitzubekommen, ob einem der andere zuhört, oder selber weiter sendet? [/quote]
Ja, richtig.
73
Peter
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99e5
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Betreff des Beitrags: Re: Eigenschaften TRX für CW? |
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[quote]Hi,
ich möchte Euch mal wieder mit einer meiner Anfängerfragen nerven:
Mittlerweile habe ich ein Handfunkgerät (FT-60E), das aber relativ schnell seinen Reiz verloren hat. Ist ganz nett, aber lokale Quatschereien sind nicht so mein Ding.
Hauptinteresse ist derzeit HF/CW. Bin -einigermaßen- fleißig am Üben, und nach wie vor am Schwanken, ob ich mir einen Monobander-Kit bestelle, selber baue, oder doch die begrenzten Mittel zusammenhalte, um erst einmal einen älteren gebrauchten Multimode/Multibander kaufe, der mir auch einmal SSB auszuprobieren erlaubt. Bei einem Bekannten durfte ich mal kurz an einem FT-817 rumspielen, das ist nichts für mich, zu fuzzelig. Auch des Preises und auch der Optik wegen daher gerne ein Gerät aus den frühen 80ern, die gefallen mir zumindest von den Bildern her fast allesamt am besten.
Nach ewigem Surfen auf rigpix, eham, universal-radio, Herstellerseiten usw. stellt sich mir die Frage, worauf eigentlich bei einem TRX, der hauptsächlich für CW verwendet werden soll, besonders zu achten ist.
Meine Liste sieht derzeit folgendermaßen aus:
- CW-Filter ZF oder notfalls Audio (aber welche Bandbreite, üblich sind 500, 300 und 250 Hz)?
- CW-Narrow als Schalter (Modi reihum durchschalten wie z.B. beim IC-707 nicht notwendig)
- RIT
- mindestens Semi-Break-In
- Keyer brauche ich nicht, ich möchte zunächst mal einfach vertikale Handtasten oder Sidesweeper verwenden
- Sidetone einstellbar?? Stellt man das oft um, oder set and forget (sprich: internes Poti reicht)?
Diese Liste würde allerdings bedeuten, daß eigentlich fast alles in Frage kommt, auch einfachste Einsteigergeräte, denn das können so ziemlich alle.
Auf was kommt es noch an, bzw. was möchte man nicht mehr missen, wenn man es mal gehabt hat? Abgesehen von ZF-DSP und ähnlichem, für sowas reicht das Budget nicht.
Öfters liest man in Nutzer-Berichten etc., das es sich bei XYZ um ein sehr gutes CW-Rig handele, aber nicht, warum...
Danke, Hans[/quote]
Die Liste ist zu kurz:
- Sollte Fotos machen
- sich in der Hand gut anfühlen
- kein Sodbrenne hervorrufen
- Nichtraucher sein
- Nachhaltig sein
- durch diverse Zertifizierer zertifiziert sein
- gebraucht aber neu sein
- mit eine winzigen Antenne ein dickes Signal hinstellen
- süß wie Schockolade sein, dennoch nicht schmelzen oder schmieren
- in die Hemdtasche passen
...
Gruß Sten
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