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Betreff des Beitrags: Re: Icom IC-7300 |
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Ich musste mich erstmal durch die Seiten scrollen...
1. Sven: Anton und Du, ihr trötet ja gerne ins gleiche Horn. Ich habe Deine technisch sachlichen und fundierten Berichte immer gerne gelesen, mittlerweile zählst Du für mich zur Riege der " Ich habs immer gewusst.." Fraktion.
Stell Dir den TX mal auf den Tisch, dann bilde Dir ein Urteil. Das ganze Geschwafel kannst Du Dir schenken, da wohl alle OM' s mit unterschiedlichen Antennen und Vorlieben arbeiten.
So ganz scheint Deine technische Wahrnehmung auch nicht zu stimmen, da gibts ja den einen oder anderen OM, der Deine Meinung nicht teilt.
2. Wenn ich die Tests auf Youtube sehe, bekomme ich einen Lachflush. Da werden TX'e verglichen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Im Vergleich, wenn man es denn so nennen will, ist der 7300 dem 991 hinsichtlich subjektivem Hörempfinden überlegen, so empfinde ich es. Bedienung ist relativ einfach, die Werkseinstellungen passen meist.
An meiner endgespeisten Antenne kann ich hinsichtlich Selektivität nicht meckern. Ich war auch am WE in Roermond und habe mir den Kasten mal am Dipol vorführen lassen, ist natürlich eine andere Klasse des Hörens.
Für 1300 E ca. sicherlich ein Gerät, dass man empfehlen kann. Wenn ich den Sprachspeicher und die Möglichkeit, aufzunehmen, rausrechne, lande ich bei 1200 E, so what. Der 991 hat den Speicher auch als erstes Gerät serienmässig verbaut.
Das Mike reicht völlig, V Mikes bringen wenig, somit keine Investition nötig. Wer in KR und Umgebung wohnt, kann sich den TX hier gerne ansehen, nichts dagegen.
Abschliessend zu sagen: Vllt. verkaufe ich ihn auch wieder, Spieltrieb befriedigt. Man wird sehen.
73 Peter
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Betreff des Beitrags: Re: Icom IC-7300 |
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Hallo zusammen,
auch ich liebäugle schon länger mit dem IC-7300 als Nachfolger für meinen betagten TS-140. Der Icom hat eigentlich alles, was ich mir immer gewünscht habe. Und das kompakt in einer netten Kiste eingebaut. Diesen Thread - und auch die weiteren Informationsquellen zum Gerät - verfolge ich daher schon recht lange. Leider bin ich dadurch aber auch inzwischen ein wenig verunsichert ...
Da ich das Gerät an einer Mag. Loop (Käferlein AMA-13) betreiben würde, wäre wohl das Problem mit der hier so vielfach beanstandeten Großsignalfestigkeit eher zweitrangig. Meine Hauptbetriebsarten wären CW und ein paar Digimodes, ggf. auch im QRP-Betrieb. Das Problem mit den rasselnden Relais bei QSK ist mir auch bekannt. Full-BK ist aber für mich nicht unbedingt wichtig.
Was würdet ihr sagen: Ist der Icom für meine Zwecke ok oder gibt es noch weitere Schwächen des Gerätes die ich bedenken sollte?
Schönen Gruß Frank, DL3DCW
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Betreff des Beitrags: Re: Icom IC-7300 |
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Hallo Peter,
das hat nichts mit in das gleiche Horn tröten zu tun. Man muss einfach verstehen wo die technischen Grenzen liegen und die liegen genau beim maximalen Pegel, der dem Halbleiter angeboten wird, bevor dieser in die Übersteuerung (Clipping) geht.
So einfach es ist mit zwei leistungsfähigen Halbleitern (ADC + FPGA) einen SDR aufzubauen, desto wichtiger ist es ein vernünftiges analoges Frontend zu entwerfen. Es ist sogar wichtiger als das Frontend für einen Superhet, weil eben der ADC [u:3gwbank4]deutlich[/u:3gwbank4] weniger Pegel verträgt als ein klassischer Superhet mit Diodenringmischer und schmalbandiger ZF. Dieses wird aber als Kostenfaktor wahrgenommen und oft weggespart, mit entsprechendem Ergebnis! Den Fehler haben aber bereits sehr viele Unternehmen gemacht.
Dies hat Icom vernachlässigt und wer 5 MHz (!) breite Bandpässe vor einen ADC baut und dann noch in's Handbuch schreibt, dass es zu Overload-Effekten kommen kann, der hat echt den Schuss nicht gehört und versteht nicht welche Eigenschaften ein Kurzwellenempfänger haben muss. - SDR ist keine neue Technologie und auch für Icom ist das nicht neu. Diese Firma baut seit mind. 10 Jahren SDR-Empfänger für den kommerziellen Bereich, nur jetzt wird die Hardware so preisgünstig, dass man damit auch Amateurfunkgeräte konstruieren kann.
Dass Du an Deinem Langdraht keine Probleme hast, liegt an der Selektivität Deiner Antenne. Stimme ich meine Antenne mit einem L-Glied ab, habe ich eine nicht zu unterschätzende Filterwirkung bereits durch die abgestimmte und normalerweise unresonante Antenne. Warum der Empfang mit einem Dipol "eine andere Klasse des Hörens" sein soll, erschließt sich mir da nicht. Schließlich höre ich mit beiden Antennen genau so viel, wenn man es richtig macht.
Ich will das Gerät partout nicht schlechtreden, er gefällt mir ja auch und ich habe sogar mit dem Gedanken gespielt es mir zuzulegen, aber ich bin letztendlich zu dem Schluss gekommen, dass das Gerät an meinem QTH nicht vernünftig funktionieren wird. Nicht weil ich Antennen mit hohen Summenspannungen habe, sondern ich sehr nahe an einer HQ-Station sitze, die auch oft Betrieb auf mehreren Bändern gleichzeitig macht. Das ist nämlich genau dann die Situation, mit welcher der IC-7300 definitiv nicht mehr klar kommt. Es gibt auch weitere Einsatzszenarien: Contest/SO2R, DX-Peditionen oder Fielddays mit Mehrbandbetrieb zum Beispiel.
Die Mehrheit der Funkamateure wird mit ihren Antennen mit dem Gerät keine Probleme haben, aber es gibt auch die Stimmen auf dem Band, die genau diese Probleme haben. Bei starken In-Band-Signalen kann ich außen vorfiltern was ich will, es hilft einfach nur noch abschwächen, damit der Empfänger wieder brauchbar wird und das DX mit S1, dass 2 kHz neben einem Russen mit 9+60 db sitzt ist mit diesem Gerät nicht mehr zu hören, wenn der RX in die Begrenzung geht. Selbst wenn der Russe 100 kHz weit weg sitzt und ich den nicht mal mehr im Wasserfall sehe, geht das nicht! Dabei haben selbst die einfachsten Superhets damit dann keine Probleme mehr, weil 100 kHz weit außerhalb jeglicher ZF-Filter liegen und der Russe die Dynamik des RX nicht mehr einschränkt.
Verstehst Du was ich damit sagen will? Solange sich der Empfangspegel im Dynamikbereich des ADCs bewegt, ist alles toll und schön und das Gerät ist wahrscheinlich vom Klang her einer der besten heute verfügbaren Empfänger, aber wehe der Summenempfangspegel treibt den ADC in die Begrenzung, dann ist aber augenblicklich Schluss mit gutem Empfang, wenn man den Pegel nicht in den Griff bekommt. Beispiel DX-Pedition: Da ruft einen auf dem 20m Band ein 15 kHz breites Pileup voller Russen, Italiener und sonstiger Funkamateure mit viel Power an. Dreht man dann den Beam nach Europa, hat man mit dem Gerät verloren. Da hilft kein IP+, kein ATT, kein W3NQN-Filter, sondern nur noch ein 120 db Dämpfungssteller in der RX-Zuleitung! - Und das kann es ja wohl nicht sein! Auch nicht für 1300 EUR.
Sicher, das eben beschriebene Szenario ist eine Extremsituation. Viele DX-Peditionen nehmen wirklich sehr leistungsfähige und oft auch bereits modifizierte Transceiver mit, aber auch die gucken auf's Geld und auch auf das Gewicht. Und so ein IC-7300 wäre sicherlich ein feines Gerät für einige gewesen...
Ich halte den IC-7300 vom Bedienkonzept (Touch), der Umsetzung, Gerätegröße und der Innovation endlich, nachdem Elecraft das ja schon einige Jahre hat, ein vernünftiges Spectrum-Scope mit Wasserfall anzubieten für ein wirklich gut gelungenes Gerät! Dass es jedoch im RX-HF-Teil eine solch einfache Konstruktion ist, hätte ich nicht gedacht. Die hohe Selektion der SDR-Technologie gaukelt dem Operator einen Spitzen-Empfänger vor, was er ja auch ist, solange man sich im Dynamikbereich des ADCs bewegt, und kaschiert damit die preisgünstige und simple Konstruktion im HF-Frontend. Dass das Icom auch anders kann, zeigen andere Geräte, die nicht unbedingt teurer waren.
Ich habe gestern mit PA5HR, Bert, auf 40m gesprochen. Er ist einer der ersten Besitzer und ein starker Verfechter des IC-7300 und wir beide sind zum Schluss gekommen, dass man das Gerät in der jeweiligen individuellen Situation betrachten muss, also QTH, Antenne(n) usw. - Insofern wird der IC-7300 ohne nennenswerte Einschränkungen bei vielen vielen OMs funktionieren. - Für Extremsituationen wird dieses Gerät nicht geeignet sein.
Bert hat jedenfalls ein einstündiges Youtube-Video gemacht, bei dem er gezielt nach schwachen Stationen neben starken Stationen Ausschau gehalten hat. Das Video ist nachts entstanden, also sollten auch entsprechende Antennenpegel da sein. Das schaue ich mir noch an...
Und wenn hier jetzt gleich wieder jemand mit dem günstigen Preis als Argument kommt: Selbst ein FT-897D hatte nicht solche Probleme mit hohen Summenspannungen und der war seinerzeit als Neugerät in einer ähnlichen Preisklasse angesiedelt. - Und ein ARM-SoC und ein TFT-Touch-Screen sind im Smartphone-Zeitalter reine Massenprodukte und verteuern das Gerät kaum.
vy 73!
Sven
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e1f5
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Betreff des Beitrags: Re: Icom IC-7300 |
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[quote] Was würdet ihr sagen: Ist der Icom für meine Zwecke ok oder gibt es noch weitere Schwächen des Gerätes die ich bedenken sollte?[/quote]
Hallo Frank,
ich denke das Gerät wird sehr gut an Deiner Magloop spielen, da diese auch sehr selektiv sind.
73!
Sven
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55ee
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Betreff des Beitrags: Re: Icom IC-7300 |
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Wie Anton in seinem neuen Beitrag schreibt, den Vorverstärker auszuschalten um den overload des ADC loszuwerden, geht das auch (etwas bequemer) mit dem RF-Gain Regler. Der wirkt offenbar im Analogteil des Empfängers und nicht irgendwo digital im DSP.
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Betreff des Beitrags: Re: Icom IC-7300 |
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DJ2AT stützt seine auffallende ständige Kritik, die von einigen schon als Miesmacherei verstanden wird, ausschliesslich auf wie er schreibt " Extremsituationen". Es mag sein, daß in diesen Extremsituationen der ADC überfordert ist und Massnahmen getroffen werden müssen den Empfängereingang zu entlasten. Man muss sich allerdings fragen, wie oft solche Situationen auftreten. Die überwiegende Anzahl der Funkamateure mit normalen Antennen und normalen anderen Umgebungsvariablen werden davon nicht betroffen sein und finden in dem 7300 einen hervorragenden Transceiver vor, der mit innovativer Ausstattung uns einem einmaligen Preis-/Leistungsverhältnis besticht. Mit Sicherheit werden die von den Funkamateuren an ICOM herangetragenen Kritiken durch einen entsprechenden Softwareupdate in kürzester Zeit behoben sein, alleine schon unter dem Gesichtspunkt der Imagepflege und der Marktpolitik. DJ2AT ist bisher in weiter Runde die einzigste Stimme, die ständig versucht unter Anführung dieser Extremsituationen den Transceiver in ein bestimmtes Licht zu rücken, da ist von Edelschrott und Mogelpackung gar die Rede. Ob das im Sinne einer verlässlichen Bewertung des Gerätes zielführend ist, sollte der geneigte Leser für sich selbst entscheiden, deutliche Zweifel erscheinen da zumindestens angebracht zu sein.
P.Pinkus
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e1f5
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Betreff des Beitrags: Re: Icom IC-7300 |
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Man sollte seine Geräte schon bedienen können! Viele OMs sind auf 80m unterwegs und haben den Vorverstärker eingeschaltet, was aber völlig unnötig ist.
Einfach mal den Vorverstärker ausschalten, ggf. sogar noch den Abschwächer rein. Wenn der Grundpegel eh bei S7 liegt, wozu dann noch der Preamp? Dann gibt es noch die RF-Gain-Regler. Bei klassischen Superhets der letzten 25 Jahre sollte das wohl eher IF-Gain heißen, da der Regler bei fast allen Geräten nur auf die ZF-Verstärkung wirkt. Dreht man einfach mal die Verstärkung herunter oder schaltet die AGC aus und regelt sich das Empfangssignal mit dem RF-Gain-Regler wird überrascht sein wie stark positiv sich das auf den S/N-Abstand auswirkt und wie verständlich die Gegenstation auf einmal ist. - Das ist aber ein alter Hut und das sollte man als Funkamateur schon wissen. Es erfordert aber eine andere Bedienung des Gerätes.
Sinn macht ein Vorverstärker ab 14 MHz aufwärts, da hier der Grundpegel deutlich geringer ist als auf den Lowbands. Gerade deswegen ist es unschön, wenn man beim IC-7300 auf den Preamp verzichten muss, wenn der ADC durch ein starkes Außerbandsignal in die Begrenzung gerät. Inwiefern der RF-Gain-Regler auf das HF-Frontend wirkt, müsste ich mal im Schaltplan nachsehen...
Es ist schließlich wie bei allen Dingen im Leben: Neue Konzepte brauchen eine neue Herangehensweise. Auch der Bediener muss sich bei einem solchen Gerät etwas umstellen. Nichts anderes ist beim KX3 und dem AM-Durchschlag der Fall, wobei dies kein ADC-Overload, sondern Gleichrichtung am Mischer ist...versaut trotzdem den Empfang..hi!
73!
Sven
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baec
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Betreff des Beitrags: Re: Icom IC-7300 |
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Hallo in die Runde, wenn man den Dynamikbereich des ACD bei einem Direktsampler allein betrachtet dann ist es falsch !!! In dem FPGA wird eine Dezimierung des Datenstromes vom ADC vorgenommen bei einer Erhöhung der Auflösung. IdR. auf 24...32 bit bei einer niedrigen Datenrate - beim IC7300 sind es 36KHz. Durch diese Maßnahmen ergibt sich ein sogenannter Prozessgewinn ! Der gesammte Dynamikbereich liegt dann in der differenz aus ADC overload - MDS. Wer die Sherwood Messung aufmerksam liest eintdeckt den wert - 123dB Analoge Empfänger und direckt Sampler kann man nicht direkt vergleichen - man muss sich schon mal mit den inneren Mechanismen auseinander setzen. 73, Frank DL3AD
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Betreff des Beitrags: Re: Icom IC-7300 |
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[quote]ich denke das Gerät wird sehr gut an Deiner Magloop spielen, da diese auch sehr selektiv sind.[/quote] Hallo Sven,
ok, vielen Dank für Deine Einschätzung!
Schönen Gruß Frank, DL3DCW
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f146
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Betreff des Beitrags: Re: Icom IC-7300 |
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Hi den IC7310 dann mit mitlaufender Vorselektion, leisem S/E Relais und 16 Bit Wandler...sind dann alle zufrieden ?
73 de DL3FOX Uwe
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e1f5
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Betreff des Beitrags: Re: Icom IC-7300 |
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Hallo Uwe, selten, dass ich mal mit Dir einer Meinung bin, aber genau so wird ein Schuh draus! 73! Sven
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e1f5
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Betreff des Beitrags: Re: Icom IC-7300 |
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[quote]wenn man den Dynamikbereich des ACD bei einem Direktsampler allein betrachtet dann ist es falsch !!! In dem FPGA wird eine Dezimierung des Datenstromes vom ADC vorgenommen bei einer Erhöhung der Auflösung. IdR. auf 24...32 bit bei einer niedrigen Datenrate - beim IC7300 sind es 36KHz. Durch diese Maßnahmen ergibt sich ein sogenannter Prozessgewinn ! Der gesammte Dynamikbereich liegt dann in der differenz aus ADC overload - MDS. Wer die Sherwood Messung aufmerksam liest eintdeckt den wert - 123dB Analoge Empfänger und direckt Sampler kann man nicht direkt vergleichen - man muss sich schon mal mit den inneren Mechanismen auseinander setzen. [/quote] Hallo Frank, ich habe Deinen Beitrag jetzt erst gesehen, aber eine Antwort möchte ich Dir nicht vorenthalten: Natürlich wird durch Integration / Eingrenzung der Bandbreite der Dynamikbereich erhöht und man kommt dann auch auf Werte von >100 db. Wie Du es richtig erkannt hast, ermittelt sich die Gesamtdynamik aus: Punkt an dem der ADC übersteuert - MDS. Das ändert jedoch nichts daran, dass dieser Punkt, an dem der ADC übersteuert wird, für mein Empfinden bei viel zu niedrigen Signalpegeln einsetzt. Eine entsprechende Vorselektion, anderer Pegelplan, effektivere HF-Regelung vor dem ADC können das technisch ausgleichen und verbessern. Das ist aber ein Hardwarethema und keines, was sich so ohne weiteres in Software lösen ließe, es sei denn die Software nutzt die Möglichkeiten der Hardware nicht aus. Ich besitze hier Geräte, da sind für jedes einzelne Amateurfunkband mehrkreisige schmale (< 500 kHz) Bandfilter verbaut. Für ein gerät mit durchgehendem Empfänger braucht man dann noch Filter für die Bereiche zwischen den Amateurfunkbändern. Macht also mind. 9 Kurzwellenbänder + 6m/4m und die entsprechenden dazwischen liegenden Bereiche. So etwas kostet Geld und wird daher gern auf 4-5 breitbandige Bandfilter beschränkt, manchmal ist die Konstruktion sogar noch einfacher. Vor 30-40 Jahren waren aber einzelne Bandfilter quasi eine Standardausstattung und Stand der Technik. Eine schmale Vorselektion hilft das Problem bei [b:23e51zc0]Außerband[/b:23e51zc0]signalen zu entschärfen, das gilt aber nicht bei Inband-Signalen, die den ADC-Overload triggern. Hier muss eine gescheite HF-Regelung vor den ADC und die Pegel entsprechend angepasst werden. Ist die Pegelabsenkung zu hoch, leidet der RX unter Desensibilisierung, sprich er wird taub, da sich das Fenster des ADC-Dynamikbereichs lediglich "nach oben" verschiebt, um Übersteuerung zu vermeiden. In den vielen Jahren vor der SDR-Technologie wurde alles dafür getan einen RX so auszulegen, dass der volle Dynamikumfang auch während der Präsenz starker Nachbarsignale in geringem Abstand zur Nutzfrequenz erhalten bleibt. Wie gut das funktioniert, sieht man an wirklichen High-End-Konstruktionen wie den PT-8000, was aber auch eine völlige Materialschlacht ist. Die Problematik, dass ein starkes Signal am ADC-Eingang diesen in die Sättigung treiben kann, ist für SDR-Empfänger leider systemimmanent! Mit immer kleiner werdenden Strukturen und immer geringeren Versorgungsspannungen der Halbleiter, um diese hohen Taktraten zu erreichen, wird die Signalformung vor der Digitalisierung immer anspruchsvoller. Wir sind jetzt immer noch nicht an einem Punkt, an dem ein direktsampelnder SDR RX mit den verfügbaren Wandlern eine größere Dynamik aufweist als ein High-End Analogsystem. Nicht umsonst benutzt Elecraft ein Hybrid-System aus einem Superhet mit sehr rauscharmen LO und SDR in der ZF, weil die Pegel dort unter Kontrolle sind. Der große Vorteil eines direkt sampelnden SDR, neben der netten Features wie Bandscope, variable Filter, Pre-Distortion im Sender usw. liegt prinzipiell zum größten Teil in der einfachen und kostengünstigen Realisierbarkeit durch den Hersteller. Mal sehen, was die nächsten Jahre so bringen... 73! Sven
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fc8b
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Betreff des Beitrags: Re: Icom IC-7300 |
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Danke an alle, die hier eine interessate Diskussion führen, sachlich bleiben und die Problematik konkretisieren. Aus solchen Beiträgen kann man wirklich seinen persönlichen Nutzen ziehen und für sich selber abwägen, was man tut.
Gefällt mir. Hat man leider viel zu selten.
Für mich isst soweit klar, dass das Gerät bei mir nicht unten durchgefallen ist, weil mein Betriebsstil die Extremsituation meiden lässt.
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18dc
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Betreff des Beitrags: Re: Icom IC-7300 |
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Betreff des Beitrags: Re: Icom IC-7300 |
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Was soll ich dazu sagen?
Ohne Vergleichsmessungen, wie die von Rob Sherwood, kann man da keine Aussagen treffen. Das hängt vom HF-Frontend und dem verwendeten ADC ab.
73!
Sven
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