Sehr interessantes Thema mit ebenso interessanten Argumenten.
Ich möchte zu einigen Beiträgen auch gerne einige Anmerkungen los werden:
[quote]Ich weiß ja nicht ob es mir allein so geht: Allein die Nutzung des Calls als Username sorgt doch für ein gewisses "Grundvertrauen". Ein Rufzeichen ist wie eine Fahrgestellnr, man kann denjenigen ermitteln, zuordnen, der User ist nicht anonym. [/quote]
Meinst du, das dies so ist?
Vergiss mal für einen Moment meine 1000 Beiträge links und das Registrierdatum.
Was würdest du bei einem neuen User mit diesem "Anmeldenamen" denken?
Vielleicht:
"Aha, ein Alt-Herren-Call aus den 60er mit "seriösem" auftreten, das ist bestimmt kein Anonymer, sondern ein alter Fuchs?"
Tatsächlich habe ich mir aber den Spitznamen von qrz.com geholt, den Wohnort von der öffentlichen Rufzeichendatenbank, und seine Vorlieben von
http://www.dj3ue.de und schon kann ich unter falscher Flagge hier mein Unwesen treiben.
Und wenn der "echte" dj3ue sich auf der nächsten Hamradio blicken lässt, stellt man ihn auf den Scheiterhaufen und die arme Sau hat keine Ahnung warum
Nein, ein "Rufzeichen" ist überhaupt kein Garant für eine Echtheit....
Dies gilt übrigens ebenso für die neuen digitalen Sprechfunksysteme, dort ist das angezeigte Call ebenso "unbestätigt".
(Übrigens: ich versichere Eides statt, das ich der echte dj3ue bin, der dieses Rufzeichen aber erst seit 15 Jahren hat
)
[quote]
aber das Rufzeichen geheimhalten in einer Kommune von anderen Funkamateuren finde ich schon merkwürdig.
Insofern wäre es nicht abwegig, von Funkamateuren das Rufzeichen und von Nichtlizensierten zumindest den Vornamen als Benutzername zu verlangen; eine solche Regelung gibt's übrigens in einem anderen deutschen Afuforum.[/quote]
Ich bin die Woche über u.a. in einigen Autoforen unterwegs, ich habe es aber noch nie erlebt, das sich dort jemand mit seinem KFZ-Kennzeichen angemeldet hat. Und vor allem: Niemand beschwert sich darüber!
Warum verlangst du das hier, nur weil die Benutzer ein "KFZ-Kennzeichen" zum Funken haben (sollen)?
[quote]
Einige lange Angemeldete (egal ob Nick oder Rufzeichen) hier stehen den meisten Trollen in nichts nach. Zu gerne werden Neulinge blöd angemacht, oder das Thema driftet in kürzester Zeit komplett ab.
Zum Trollen gehören immer zwei Seiten. Einer der Ärgert und viele die sich Ärgern lassen.
[/quote]
Das stimmt leider.
Immer wieder werden Nicks von selbsternannten Hausmeistern mit Rufzeichen angemacht, da sie sich mit ihrer Frage schließlich gerade in Richtung Todeszelle bewegen.
Ich habe das ma ausprobiert und mir hier testweise einen "Sock puppet", also einen Fakeaccount angelegt.
Dann habe ich eine Fachfrage aus dem Amateurfunk gestellt.
Prompt sind einige Foren-Hausmeister mit und ohne Rufzeichen in den Honigtopf gefallen:
"Hast du überhaupt eine Lizenz?"
"Ohne Rufzeichen bekommst du keine Anleitung von mir!"
"Früher oder später fliegst du auf" usw.
(Der Admin möge meine Doppelanmeldung verzeihen, allerdings habe ich in den FAQ auch nichts gefunden, das dies ausdrücklich ausschließt
)
Obwohl ich nebenbei bemerkte, das ich Verantwortlicher von drei deutschen Rufzeichen bin (Privat, Ausbildung, Relais), hat dies die wenigsten "Rufzeichen-Trolle" von ihrer Einstellung abgebracht
Als Neuling drückt man sich vielleicht etwas "ungeschickt" aus oder hat tatsächlich keine Ahnung, das die eigene Idee vielleicht eine Ordnungswidrigkeit sein könnte.
Es wäre schön, wenn sich die "erfahrenen Antwortgeber" etwas in diese Lage hinein versetzen könnte.
Mal die eindeutigen Verstöße zum Thema "BOS" oder "Lizenzfreier Funk" ausgenommen, auf die der Admin auch hinweist:
Ein dezenter Hinweis in ein oder zwei Sätzen ist ok und auch angebracht, aber es steht einem Benutzer nicht zu, auf andere Benutzer "ausladende erzieherische Maßnahmen" ausüben zu wollen und ihm dabei auch noch eine fehlende Berechtigung zu unterstellen.
Erst recht nicht, wenn ein Benutzer z.B. nach einem Baustellenfunk in Myanmar fragt.
Denn:
Jeder ist für sein Handeln selbst verantwortlich, es sei den, er hat einen bestellten Betreuer.
Und:
Zum Fragen braucht man keine Lizenz.
Nebenbei noch etwas zu den echten Trollen:
Die Markierung eines Trolls mit einem "roten Hering", also mit dem ASCII-Fisch ><((((*>
ist unnötig, das kennt so gut wie niemand.
Besser direkt im Klartext darauf hinweisen, nur nicht mit dem Troll sprechen
[url:3msdhko4]http://de.wikipedia.org/wiki/Red_Herring_%28Redewendung%29#Netzkultur[/url:3msdhko4]
[quote]
Die "Moderation" geschieht also momentan durch mich. Viele werden nun denken: "Da wird doch überhaupt nichts moderiert.". Das ist so nicht korrekt. Ich begründe Löschungen etc. nur selten im Thread sondern schreibe die Leute direkt an. So verschwinden unbemerkt etliche Trollthreads oder offensichtliche Trollbeiträge.
zess" einsetzt. Ist das nicht der Fall wird der betreffende User von mir gelöscht.
[/quote]
Der beste Fussball-Schiedsrichter ist der, den man auf dem Platz nicht "merkt"
Und der beste Foren-Mod ist der, der im Hintergrund die Strippen hält
Natürlich mag es manchmal etwas "ruppig" zu gehen, aber das Thema wird in den meisten Fällen laufen gelassen, entweder es beruhigt sich, oder es läuft sich tot.
Obwohl: Tote Themen sind hier nicht wirklich möglich, wenn 10 Jahre alte Themen wieder als Zombies durch die Forenübersicht geistern.....
In anderen Foren habe ich den Eindruck, der Moderator bekommt Geldprämien für geschlossene Threads und dem Textbaustein "die Suchfunktion benutzen".
Da werden Themen geschlossen, weil die Frage gerade erst vor drei Jahren gestellt worden ist, oder weil es ein Sammelthread gibt, den man wegen einem Schreibfehler oder anderer Umschreibung mit der SuFu ohnehin nicht gefunden hätte....
[quote]
Der "Offenheit des Forums" ist auch geschuldet, dass ich mir keine Lizenzkopien oder ähnliches schicken lasse. In meinen Augen kapselt uns das noch mehr von den interessierten Nicht-Funkamateuren ab. Darf ein Lizenzanwärter sich nicht bereits zu Geräten und Antennen beraten lassen? Oder gibt es nicht auch interessante funktechnische Fragen, die von Nicht-Funkamateuren gestellt werden dürfen?
[/quote]
Exakt so sehe ich das auch!
Da gibt es bei Yahoo eine Gruppe zum Thema digitalen Sprechfunk DMR, da kann man sich ausdrücklich nur unter Angabe des eigenen Rufzeichens anmelden! Wozu? Darf man ohne Rufzeichen keine Frage stellen?
Ich habe mich also bei der Gruppe angemeldet mit meinem Rufzeichen und bekam......nichts!
Keine Bestätigung, keine Rückmeldung zur Ablehnung, ich weiß nicht wo meine Anfrage hinging, wer die bearbeitet, was das Rufzeichen des Sachbearbeiters ist, an wen ich mich wenden kann.
Ich habe das nochmal probiert mit gleichem Ergebniss. Also kann ich eben nicht an dieser Diskussions-Gruppe teilnehmen.
Einem OV-Kollegen ging es ebenso. Er hat dann mal proberweise versucht, sich mit einem Fake-Rufzeichen anzumelden und wurde prompt angenommen.
Der "Türsteher" der Gruppe hat noch nicht mal gemerkt, das dieses Rufzeichen in der öffentlichen Rufzeichendatenbank überhaupt nicht existiert....
Wozu also dieser Quatsch, sich in einem Gesprächskreis nur mit einem Amateurfunk-Rufzeichen anmelden zu können?
Dieses Vorgehen hält überhaupt keine Trolle oder Schwarzfunker ab, dies auch so durchziehen.
[quote]Ich möchte noch einen Aspekt einbringen, der vielen nicht bekannt sein dürfte:
Es gibt sogar das Recht Dienste ohne Nennung des Klarnamens nutzen zu können. Das ist natürlich unabhängig davon, dass der Anbieter trotzdem eine Nennung des Klarnamens ihm gegenüber fordern kann.
[/quote]
So ist es.
Hier wurde kurz ein "Foto-Forum" genannt.
Wer sich "ernsthaft" mit Fotografie beschäftigt und seine Fotos auch veröffentlichen möchte, kommt früher oder später auch nicht am "Fotorecht" vorbei, das manchmal ziemlich kompliziert und verstrickt ist.
Vielleicht ist einigen schon aufgefallen, das auch Fotos mit Fahrzeugen das Kennzeichen unkenntlich gemacht wurde.
Dies gehört zum sogenannten "erweiterten Persönlichkeitsrecht", denn mit dem fotografierten Kennzeichen kann man Rückschlüsse ziehen, wann und wo sich der Halter aufgehalten hat, was ohne seine Zustimmung nicht sein darf.
Gleiches gilt hier für Amateurfunkrufzeichen, womit sich eigentlich die Diskussion um eine evtl. "Rufzeichenpflicht" hier im Forum praktisch erledigt hat
[quote]
Wo ich eigentlich direkt drum bitte, vielleicht schafft es der Eine oder Andere: bitte nicht mit völlig bescheuertem Alias und dann behaupten, man sei erwachsen und habe ein Call.
[/quote]
Mir persönlich ist es völlig egal, mit welchem Pseudo oder Rufzeichen ich mich unterhalte, Hauptsache man hat dabei eine gute Unterhaltung.
Ich mache mir auch keine Gedanken darüber, ob das gewählte Alias bescheuert ist oder nicht.
Manchmal kann ich mir aber ein Schmunzeln nicht verkneifen, wenn sich jemand z.B. als "bonobo" anmeldet, was in unseren Breitengraden eigentlich eine lustige Umschreibung für einen Dummkopf ist
Ich würde aber niemals daraus Rückschlüsse auf den Autor dahinter ziehen, ich hoffe, du akzeptierst das, Michael
Und wenn sich jemand als "trollface" anmeldet, is mir das ebenso wurscht, lediglich ein Vorname wäre ein Akt von Höflichkeit, aber ich bestehe nicht darauf.
Zu meiner Schande muss ich auch gestehen, das ich selbst auch oft meinen Namen vergesse, und danke hier mal dem aufmerksamen OM für den Hinweis dazu
Nebenbei bemerkt, sind die meisten Kundendienste von großen und kleinen Firmen ebenso "anonym", aber darüber scheint sich auch niemand auf zu regen.
Als höflicher Mensch beginne ich meine Antwortschreiben dann immer mit "Sehr geehrter Herr oder Frau Ihr-Service-Team" oder "Sehr geehrter Herr oder Frau im Auftrag"
[quote]
Genauso kann das ein Arbeitgeber, völlig gesetzeskonform und ohne irgendwelche Genehmigungen, ja sogar präventiv. Ein Standardjob, in Minuten erledigt und auch immer öfter angefordert. Die Gründe dafür stehen oben.
[/quote]
Naja, ganz so "standard" ist dies auch für einen Arbeitgeber nicht.
Ich arbeite bei einem bekannten großen Chemiekonzern in Ludwigshafen.
Auf einem Areal von 10qkm befinden sich 40.000 Computer, die auch von und nach aussen geschützt werden müssen.
Der Firmen-Proxy gehört zu den sichersten weltweit, die einstige IT-Abteilung war so gut, das sie vor Jahren als eigenständige Tochterfirma ausgegliedert wurde und jetzt IT-Sicherheit erfolgreich in ganz Europa verkauft.
Uns Mitarbeitern wird das "private surfen" in der Pause gestattet, aber ohne "Geschäfte zu tätigen" (z.B. Verkauf bei ebay) oder gesetzeswidrige Seiten anzusteuern, z.B. Porno.
Bei einem "Verdacht" wird in Absprache mit Betriebsrat und dem Disziplinarvorgesetzten an dem Mitarbeiter-Rechner 14 Tage lang alles protokolliert.
Jede Seite mit Dauer, jeder Tastenanschlag, sogar jeder Bandenwerbung.
Meine Einwände sollten eigentlich nich sooo lang werden, auf manche können lange Beiträge ja ziemlich ermüdend wirken
Ich hoffe, das diese Diskussion weiterhin so geordnet und mit sachlichen Argumenten läuft.
Achim