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 [ 13 Beiträge ]  Gehe zu Seite 1,
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Jakob Schneider Verlag, Berlin Tempelhof, Nachfolger ??
Speziell an die Oldies oder wer immer es weiß:

Wo ist der Jakob Schneider Verlag, Berlin Tempelhof, abgeblieben ??

Ich habe etliche technische Literatur aus den 40er/50er Jahren, von denen einige zumindest auszugsweise auch heute noch interessant sind und bei Selbstbau / Reparaturen von älteren Geräten helfen können. Ich würde gerne Teile per Homepage allgemein zugänglich machen und möchte die "Copyright"-Frage los werden bzw. -Zustimmung zu Auszügen auf der Homepage. Den Verlag gibt es offensichtlich nicht mehr (er war NICHT identisch mit dem Schneider-Verlag von Kinder- und Jugendbüchern). Durch Übernahmen und Rechteverkäufe ist das Copyright auch bei alter Literatur etwas kitzelig.

Der Verlag hat seinerzeit ähnlich der Franzis RPB eine "Deutsche Radio-Bücherei" Serie aufgelegt, firmierte auch unter "Deutsch-Literarisches Institut Jakob Schneider, Berlin-Tempelhof". Ebenfalls gab es preiswerte "Schneiders Tabellen Sammlung" und Röhrentaschenbücher von Hinke/Hönger. Tempelhof war im westlichen Berlin und der Verlag hat nach dem Krieg noch gearbeitet - mit Genehmigung der amerikanischen Militärregierung,1954 mit Adressangabe Manfred-von-Richthofen-Str.111, (1947 M.v.R.Str.19) u.a. mit Autoren wie Bergtold, Grötsch,...... Ebenfalls gab es Radio-Schaltbildsammlungen, Radio-Baupläne, usw.

Rein technisch gesehen war er das, was heute der Franzisverlag "für uns" ist. Nach ersten Anfragen kennt dort aber niemand diesen Verlag - oder ich habe noch nicht den richtigen gefunden .....

73 Peter (ich poste noch beim DARC, bitte Info bei einem der threads)


  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Jakob Schneider Verlag, Berlin Tempelhof, Nachfolger ??
Frag doch mal im Buchhandel nach , die haben doch einen Draht zu den Verlagen.


  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Jakob Schneider Verlag, Berlin Tempelhof, Nachfolger ??
Hallo Uwe, danke, das ist jetzt gut gemeint, aber bei bisherigen Umfragen kannte niemand diesen fachspezifischen Verlag. Ich habe im Internet rauf und runter gesucht und mit verschiedenen Verlagen und Händlern gesprochen (inkl. DARC-Verlag).

Bitte konkrete Tips, wo ich fragen könnte bzw. eine halbwegs begründete Vermutung, wer den Verlag übernommen hat. Mein jüngstes "Jakob-Schneider"-Buch war noch von 1964. Diefenbach war dort auch vertreten, schrieb aber relativ früh dann für den Franzis-Verlag. Ich vermute nach wie vor sehr stark den Franzis-Verlag als Rechte-Nachfolger. Aber bis ich dort jemanden finde, der noch aktiv ist und die "alten Zeiten" kennt ......... Vielleicht hat jemand auch einen Tip zu so einem "Historiker" bzw. älteren Fachjournalisten. Aus unserem OV liegt so jemand leider bereits unter der Erde (DK1WC sk) ........

Ich suche ab und an immer wieder mal im Netz mit neuen Keywords, aber bisher....... Falls ich es doch noch selber finde, poste ich hier und blase die Suche ab .....

73 Peter


  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Jakob Schneider Verlag, Berlin Tempelhof, Nachfolger ??
Nach dem, was ich gefunden habe, firmierte der Verlag bis 1949 unter [i:3o5t0f5f]Deutsch-Literarisches Institut Jacob Schneider[/i:3o5t0f5f]. Anschließend sind bis in die 50er Jahre Bücher mit der Verlagsangabe [i:3o5t0f5f]Jakob Schneider Verlag[/i:3o5t0f5f] zu finden, anschließend nicht mehr. Da einige bekannte Namen jener Zeit (z. B. W. Diefenbach) dort regelmäßig veröffentlichten, später jedoch in anderen Verlagen, wird man davon ausgehen müssen, dass J. Schneider irgendwann Ende der 50er/Anfang der 60er die Geschäftstätigkeit eingestellt hat.

73
Hans


  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Jakob Schneider Verlag, Berlin Tempelhof, Nachfolger ??
Noch einmal genauer hingeschaut: Da passierte also ab Mitte der 60er nichts mehr.

Wenn ich mein Exemplar des Vinz/Olzog wiederfinde, kann ich auch dort noch recherchieren. Ansonsten kann ich anbieten, einmal in der RABE-Liste nachzufragen, wo sich Bibliothekare und Rechercheure austauschen. Meistens weiß dort jemand etwas oder kann auf Informationsquellen hinweisen. (Edit: Ich mach das jetzt einfach mal.)

Ein weiterer Ansatzpunkt wäre der Börsenverein des Buchhandels in Frankfurt. Wenn man dort nichts zu einem Nachfolger oder Erwerber sagen kann, dürfte der Verlag ersatzlos verschwunden sein.

73
Hans


  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Jakob Schneider Verlag, Berlin Tempelhof, Nachfolger ??
Hallo Hans,
danke, finde ich prima. Ich müßte mich sonst bei zu vielen anmelden. Ich habe inzwischen Uwe noch mal geschrieben, der hatte auch noch einige Ideen. Mein jüngstes gefundenes "Buch" ist ein Nachtrag zu den Röhrentaschenbüchern von 1964. Ich werde per Email weiterhin ein paar Verlage und auch das Archiv in Wien anschreiben, bzw. in FN beim nächsten mal "herum bohren".

Das Internetproblem ist, daß Du Hits bis zum St. Nimmerleins Tag kriegst, weil es antiquarisch jede Menge Angebote gibt. Es war nach dem Krieg "DER Verlag" für Funk und Radio Angelegenheiten .......... Viele Familienbetriebe aus der Zeit sind ja durch mehrere Hände gelaufen. In der Wiki-Liste zu Verlagen steht er überhaupt nicht mehr drin.

73 Peter


  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Jakob Schneider Verlag, Berlin Tempelhof, Nachfolger ??
Bekannt war die Geschichte des Verlags in der RABE-Liste niemandem. Empfohlen wurde dort, eine Abfrage beim Handelsregister zu starten (Registergericht für Berlin ist das Amtsgericht Charlottenburg) oder, falls dort nichts mehr aus den 60er Jahren vorhanden ist, sich ans [url=http://www.landesarchiv-berlin.de/lab-neu/home.htm:5j466f4g]Landesarchiv[/url:5j466f4g] zu wenden.

Das sind sicher zielführende Hinweise. Das Probem ist nur, dass es bei beiden Stellen keine Einsichtnahme über einen Online-Zugang gibt (jedenfalls habe ich nichts Derartiges gesehen). Das wäre also wohl eher eine Möglichkeit, wenn man sich aus irgendeinem Grund ohnehin in Berlin aufhält. Vielleicht gibt es ja auch einen Berliner OM, der die Zeit und Spaß an ein wenig Detektivarbeit hat.

73
Hans


  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Jakob Schneider Verlag, Berlin Tempelhof, Nachfolger ??
Hallo Hans, danke für die Mühe. Ich habe inzwischen mit einem OM aus dem Distrikt gesprochen, der ähnliche Recherchen als Mitglied des VDI wegen historischer Unterlagen geführt hat (im VDI über Funkhistorie). Er hat inzwischen aufgegeben, da weiter zu recherchieren. Oft landet man nach seiner Aussage dann bei den Erben der Autoren, die man erst recht nicht findet. Dann kommt die ganze Komplexität der Verjährung bis 50 / 75 Jahre etc.

Ich kenne es aus der Volksmusik, wo es noch heikler ist. Ich war in der VHS in einer Zither-Gruppe und bei unseren Jahresaufführungen und Übungsnoten war es oft ein Problem, was jetzt GEMA-pflichtig ist (haben wir natürlich nicht genutzt) und was kopiert und gespielt werden darf. Bei etwas moderneren Stücken hat unsere "Chefin" den Komponisten angerufen und ok eingeholt - die kennen sich meistens untereinander. Bei reiner Volksmusik (nicht volkstümliche Musik), an sich GEMA.frei, kommt es darauf an, ob die von jemandem bearbeitet wurde, und dann ist die eine oder andere Bearbeitung wiederum geschützt .........

So etwa wenn Du einen Artikel mit Zitaten wieder zitierst, mit oder ohne den Zitaten und Referenzen ?? Ein einziger Zirkus. War im QRL einfacher, da konnte ich die QRL-eigenen Werke zitieren ohne zu fragen, das Ergebnis gehörte eh' wieder dem QRL..

Zum Thema: unser verstorbener OV-Fachmann sagte mir mal, daß Schaltbilder und Reparaturunterlagen zu eigenen Geräten kein Copyright haben. Aber ........... da gibt es sicher auch Einschränkungen, z.B. bei ganzen Schaltbildsammlungen. Ein Zirkus mit Nutzungs-, Besitz- und Eigentumsrechten .................. (Siehe auch die ganzen S/W Lizenzen)

Man kann wenigsten noch zitieren, wenn man es in eigene Arbeit einbindet - mit Quellenbenennung - und wenn es nicht gleich das ganze Buch ist :-) .

Danke, 73 Peter


  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Jakob Schneider Verlag, Berlin Tempelhof, Nachfolger ??
Wenn man täglich mit diesen Dingen zu tun hat, ist das eigentlich ganz gut beherrschbar. Wenn man aber nur hin und wieder damit in Kontakt kommt, ist es erst einmal unglaublich kompliziert. Ich mache jetzt beispielsweise lange genug Zeitschriften und Sachbücher, um mich mit Text- und Bildrechten gut auszukennen. Wenn ich aber mit der Gema zu tun habe (das war bisher einmal der Fall), dann bin ich völlig aufgeschmissen. Gut, wenn man dann einen Experten kennt.

73
Hans


  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Jakob Schneider Verlag, Berlin Tempelhof, Nachfolger ??
Hallo Hans, OT
ooooch, die Gema ist ganz einfach :-) , ich habe mal als Kassier und damit VO-Mitglied (Partei OV, Großkopferten Schwarz-Weiß Ball) fälschlicherweise gedacht, der Wirt bezahlt den Kapellen-Gema-Kram. Die haben sich dann nach 5 Jahren gerührt .............. und mir geschrieben, was sie gerne hätten.

Im QRL waren das schon Bücher und Unterlagen, die auch extern vertrieben wurden, aber .... die Quellen ausschließlich eigenes QRL - und in den wenigen Ausnahmefällen bei Bildern klärte das die Rechtsabteilung, soweit wurden wir gedrillt. Mein Problem ist, daß ich bei historischen Unterlagen die evtl. Rechteinhaber nicht mehr erwische. Bei Notenblättern geht es in der Regel noch, weil die fast alle noch per Verlag greifbar sind - bisher. Außerdem wird überwiegend im kleinsten Kreis - nicht öffentlich - gespielt und die Fragen kommen erst, wenn man es irgendwo aufführen möchte. Dann wechselt man im Zweifel das Stück und spielt etwas anderes, hatten wir auch schon nach Hinweisen, daß ein Stück nicht "frei" ist. Es sind in der Szene immer die gleichen Leute, die mit Gema arbeiten und andere, die freigeben (mit denen spricht man vorher trotzdem oft noch).

Es ist bei Fachbüchern leider manchmal so, daß man bei Recherche in ein schwarzes Loch sieht, so wie mit dem J.Schneider Verlag. Bei Zeitschriften und aktuellen Sachen, bei mir ab und an aus der "ESmog"-Szene" oder verwandtem, habe ich fragen können und bis auf einen Fall (~35 Euro für eine Karikatur) war es problemlos und kostet mich nur eine Kopie an die Autoren (weil es nicht gewerblich war). Die Karikatur paßte so gut zu einer Ausarbeitung, daß ich es mir nicht verkneifen konnte und gerne bezahlt habe.

BTW: kannst Du zu der Aussage "Geräte Unterlagen sind frei" etwas sagen ?? Stimmt das allgemein oder nur im Einzelfall ??

73 Peter


  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Jakob Schneider Verlag, Berlin Tempelhof, Nachfolger ??
[quote]BTW: kannst Du zu der Aussage "Geräte Unterlagen sind frei" etwas sagen ?? Stimmt das allgemein oder nur im Einzelfall ??[/quote]
Ich bin kein Jurist, deshalb kann ich dazu nur allgemeine Überlegungen anstellen.

Ich würde vermuten, dass komplette Bedienungsanleitungen oder Servicehandbücher urheberrechtlich geschützt sind, weil sie als geschützte Zusammenstellung von technischen Texten und Darstellungen gelten können. Einzelne Abbildungen daraus können als Lichtbildwerke geschützt sein, wenn es sich um Fotos handelt. Bei Zeichnungen wird es auf die Schöpfungshöhe ankommen. Ansonsten können aber auch gewerbliche Schutzrechte wie der Patentschutz oder auch der Geschmacksmusterschutz eine Rolle spielen.

Das alles ist jeweils im Einzelfall zu entscheiden, so dass ich nicht behaupten würde, dass Geräteunterlagen grundsätzlich frei sind.

73
Hans


  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Jakob Schneider Verlag, Berlin Tempelhof, Nachfolger ??
Was ist das nur für eine Welt geworden ?

Heute musst du dir mehr Gedanken über Wiedergabe von geschriebenen Artikeln machen, wer evtl. die Hand aufhalten könnte. Denke, das Behindert Teilweise das ganze Bildungssystem, weil viele Sachen so nicht gelesen werden, weil sie nicht Online gebracht werden.
Man müsste doch sagen können .... nach mehr als 30 Jahren sind diese Sachen frei ..... Basta !

Aber heute ist das Abkassieren ( vor allem durch Anwälte ) die Leichteste Art, schnell an Geld zu kommen !
Vor allem, wenn der Onlinesteller nicht selber Rechtswisschnschaft Studiert hat ;-(

Wo wird das ganze eines Tages noch Enden ??

vy 73 de Bert SE2I


  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Jakob Schneider Verlag, Berlin Tempelhof, Nachfolger ??
Na ja, das ist aber auch ein wenig kurzschlüssig gedacht. Nur weil nicht alles online gestellt wird, behindert das nicht das Bildungssystem. Das hat lange Zeit (teilweise besser) funktioniert, ohne dass es Online überhaupt gab. Man kann Informationen auch nach wie vor auf Papier lesen. Wer das nicht tut, braucht später nicht zu jammern, denn Information ist und bleibt eine Holschuld.

Über Schutzfristen kann man sicher lange diskutieren. Tatsache ist nun einmal, dass in all diesen Dingen Arbeit steckt, die irgendwie finanziert werden muss. Wie das im Einzelnen geschieht, lässt sich vermutlich noch optimieren, aber ganz so einfach, wie von Dir vorgeschlagen, geht es auch nicht, dafür ist die Materie zu komplex.

Jemand, der Dinge online stellen möchte, kann es sich dagegen ganz einfach machen, ohne jemals das kleinste Bisschen Jura gelernt zu haben: Man veröffentlicht nur Dinge, die man entweder selbst erarbeitet hat oder zu deren Veröffentlichung man die Erlaubnis hat. Dann kann es nicht zu einer Urheberrechtsverletzung kommen, und die Abmahnanwälte müssen sich andere Opfer suchen.

Aber zu Deiner Beruhigung: Wenn es um technisch-wissenschaftliche Inhalte geht, geben die Gerichte in der Regel den Zweitverwendern einen deutlich größeren Spielraum als bei künstlerischen oder literarischen Inhalten.

73
Hans


  
 

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