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 [ 20 Beiträge ]  Gehe zu Seite 1, 2
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: TS990 vs. IC-7700
Hallo liebe Mitstreiter,

ich werde meine Funkstation mal wieder aktualisieren und dazu werde ich einen IC-7400 und eine ALPIN100 V1 verkaufen.
Übrig bleibt dann noch ein IC-756Pro-III den ich auf jeden Fall noch behalten werde und eine JRL2000F, die auch betagt ist und eine
SPE 1K-FA beiseite gestellt bekommt. Um zum Titel kommen zu wollen - ich überlege nun, welchen neuen TRX ich dem Pro3 zu Seite
stellen möchte. In die engere Auswahl kommt eigentlich nur der IC-7700 oder der Kenwood TS990. Da ich nicht wirklich zwingend einen Zweitempfänger benötige und mit einem Zweit-VFO auskomme ist dies also nicht das Auswahlkriterium. Leider ist der IC.7700 derzeit nicht einfach zu bekommen - warum wohl? Der Kenwood ist hingegen gut verfügbar und was die Entwicklung angeht, etwas jünger. Leider ist es heute kaum noch so einfach möglich, die Spezifikationen einfach zu vergleichen um feststellen zu können, welcher Sender und Empfänger besser ist, da jeder Hersteller seine eigenen Referenzen und Messverfahren anwendet um an die beworbenen Spezifikationen zu kommen. Messberichte alleine sind nur eine Seite der Medaille. Bedienungskomfort, Übersichtlichkeit der gerade benutzen Einstellungen und die verfügbaren Anschlüsse sowie nur teuer zu ergänzende Optionen wie einen nutzbaren CW-Keyer, Mikrofon-Equalizer, Voice-Keyer und Rekorder und einen brauchbaren Antennentuner stellen die andere des geprägten Metalls dar.
Da ich den IC-756p3 behalten möchte strebe ich an, dessen Peripherie wie Mikrofon, PA-Kabel, CAT-Verbindung möglichst weiter nutzen zu können. Dieses Kriterium wird nicht das letzte Word bei der Wahl sein. Nun komme ich zur Fragestellung die ich eigentlich nicht wirklich beantwortet finde. Unterscheiden sich diese Geräte in ihrer Leistungsfähigkeit merklich oder besser; Der Kenwood ist in seiner Entwicklung ca. 10 Jahre jünger, was vor allem der Bauteilverfügbarkeit zu gute kommt - ist dies im Vergleich zum IC-7700 positiv bemerkbar oder
ist die eingesetzte Technologie gleichwertig? Gibt es beim Kenwood bekannte Probleme?
Ich erinnere mich an so unangenehme Dinge wie eine defekte Endstufe beim IC-7800 die die Instandsetzungkosten weit über Euro 1000.-, und dem Besitzer die Tränen in die Augen treiben. Bei einem Gerät von knapp Euro 10000.- finde ich dies schon peinlich - genauso peinlich wie die geringe NF-Lautstärke des Mikrofons in FM des IC-7000, die ICOM nie beseitigte. Der Gipfel ist die Qualität des Sendesignals, dass bei fasst allen 13.8V gespeisten ICOM Endstufen so gerade die vorgeschriebenen Grenzwerte des IMD überschreiten. Ich denke ich habe deutlich gemacht was ich gern nicht haben möchte. Wenn es also jemand gibt der Licht ins Dunkle bringen.

vy 73 de Gerhard, DD4DA


  
 
 Betreff des Beitrags: Re: TS990 vs. IC-7700
Hallo Gerhard,
diese Frage wird dir wohl niemand beantworten können außer du dir selbst. Ich kenne niemanden der beide TRX gleichzeitig besessen hat. Das ist auch recht recht unwahrscheinlich, da in diesem Preissegment meistens treue Firmenanhänger als Kunden zu finden sind...
Die Frage warum der IC7700 so schwer beschaffbar ist hat aber wohl nichts mit der erhöhten Nachfrage zu tun...
Die von dir aufgeführten Optionen sind im TS990 übrigens alle schon drin. "Montagsgeräte" haben beide Hersteller im Programm
Ich denke das einzige was eine Entscheidung fernab von Haptik, Ergonomie und Firmentreue erleichtern kann ist die Frage welche Betriebsarten du schwerpunktmäßig machst.
Wenn das CW sein sollte ist der Kenwood die bessere Wahl.
Die Fequenzaufbereitung des Kenwood ist eindeutig rauschärmer als bei allen Icoms der Neuzeit und er macht das bessere full-bk.
Vereinbare doch einen Termin beim nächstgelegenen Händler, schnapp dir deinen ProIII und stelle ihn neben dem TS990.
Danach sollte es dann leichter sein eine Entscheidung zu treffen. Dann vergleiche aus Spass auch noch mit dem TS590.
Danach läßt du den ProIII gleich da...
73, André


  
 
 Betreff des Beitrags: Re: TS990 vs. IC-7700
Hallo Gerhard,

wie Andre schon schrub eine schwierige Fragestellung, da spielen viele Faktoren mit ...

Wenn Du schon einen Icon besitzt nehme ich mal an dass Du mit dem "GUI" (also der Mensch-Maschine-Schnittstelle) sehr gut klarkommst. Da hat jeder Hersteller so seine Eigenheiten die man entweder mag oder halt nicht so gerne mag... Unter diesem Gesichtspunkt solltest Du also bei Icon bleiben zumal Du das vorhandene Stationszubehör weiter nutzen könntest...

Ich selbst habe mich schon einige Sessions lang mit dem TS-990 beschäftigt und kann ihm nur Bestnoten geben. Den 7700 habe ich auch schon bei einigen Contesten benutzt habe aber eine, vermutlich selbstverschuldete "Icom-Allergie", ich komme mit der GUI einfach nicht klar.

Der Kenwood ist schon sehr fein, speziell für mein Nutzungsprofil (100% cw). Die GUI hat sich mir auf Anhieb erschlossen und ich fand mich erstaunlich schnell zurecht ohne das Handbuch auch nur aufgemacht zu haben. Ich war und bin begeistert und spiele nach wie vor mit dem Gedanken mir diese Wohnzimmerwand zu gönnen und mich (zumindest im heimischen Shack) vom K3 zu trennen. Auch nicht ganz einfach da dann 2 Bedienkonzepte im immer älter werdenden Hirn vorgehalten werden müssen; K3 für Expeditionen und Contest + Kenwood für die DX-Jagd daheim.

Eines sollte jedoch klar sein: Wir sprechen über Feinheiten, Nuancen und Lidschläge sowie subjektive Eindrücke wenn in dieser Liga Unterschiede verglichen werden. Alle erwähnten TRXe sind absolut tauglich und spielen auf höchstem Niveau... Oder andersrum ausgedrückt: Man kann auch mit wesentlich "einfacheren" Trxen glücklich werden...


73, Jo
dj3cq


  
 
 Betreff des Beitrags: Re: TS990 vs. IC-7700
Was macht der IC-7700 besser als der TS-990? Spricht etwas für den Icom?

73, Peter - HB9PJT


  
 
 Betreff des Beitrags: Re: TS990 vs. IC-7700
Ich selbst kenne einen OM der hat beide übereinander stehen. Ich bin öfters bei ihm und er sagt mir immer wieder das von Funktionen etc sie sich nichts nehmen. Der 7700 sagt er hat weniger Knöpfe ein schöneres Display findet er. Aber er sagt der Empfänger und die Technik ist beim TS990 besser.

Alternativen sind meiner Ansicht nach und was ich selbst schon sehen konnte.
Flex 6700 oder Hilberling sowie K3


Bei Interesse vermittle ich gerne die Adresse des OM mit 7700 und TS990 zum Erfahrungsaustausch.


  
 
 Betreff des Beitrags: Re: TS990 vs. IC-7700
Ich als Icom Fan würde mir NIE den IC 7700 kaufen !

Zu viele Probleme in der Vergangenheit mit dem Gerät gewesen.
Ich (auch) als PA Betreiber würde mir Sorgen machen über die 200 Watt
die das Gerät macht. Es lässt sich NICHT einstellen (Icom kennt das Problem)
das die 200 Watt durch kurze Piks in die PA gehen. (auch auf der kleinsten Einstellung)

Kenwood TS 990 ein HAMMER Gerät 2 gute Funkfreunde haben ihn !!!!!!!!!!

Aber ich muss anmerken:
Einer von denen hat auch noch den IC 7600 (100 Watt TRX) und er sagt,
das sich zwischen den beiden TRX nicht viel "tut" , so das sich der
Doppelte Preis vom TS 990 nicht lohnt.

[quote]
Bei Interesse vermittle ich gerne die Adresse des OM mit 7700 und TS990 zum Erfahrungsaustausch.[/quote]

Ich auch TS990 vs. IC-7600

73 de Charly


  
 
 Betreff des Beitrags: Re: TS990 vs. IC-7700
Vielen Dank für eure Meinung, Tipps und Erfahrungen. Ich tendierte bisher zum IC-7700, bin nun mehrfach ins grübeln geraten da ich im wesentlichen CW mache und das Mikrofon erst aus dem Schrank holen müsste, sollte ich es nutzen wollen. Empfängerrauschen ist ein Thema dass wohl klar dem technischen Fortschritt geschuldet ist. Die Oszillatoren und Halbleiter haben sich in den letzten gut 10 Jahren auch weiterentwickelt und sind was das Rauschmaß angeht, nicht schlechter geworden. Ich ahnte bereits dass sich es auf die Empfängerqualität auswirken würde. Die Leistungsfähigkeit der Wandler und der DSP hat sich klar verbessert. All dass spricht nicht gerade für den ICOM. Was mich jedoch noch viel mehr stört ist, das ICOM es offensichtlich auch in dieser Preisklasse nicht vorsieht, konstruktionsbedingte Fehler oder
technische Verbesserungen an der Hardware durchzuführen. Ich lese immer mal wieder von defekten PA-Bausteinen und Briefinhalte , die ICOM an Ihre Kunden defekter Geräte sendet, die eigentlich gar nichts erklären. Das die PA Anfang des Jahres (2014) für den IC-7800 verändert wurde zeigt jedoch, dass der seit 10 Jahren auftretende PA-Defekt offensichtlich ICOM zu teuer geworden ist. Ich glaube dass der 7700 und 7800 wegen EOL bald aus dem Handel verschwinden wird und was neues kommen wird. Die neuen Geräte mit Touch und allen anderen Firlefanz gefallen mir gar nicht. Ich mag dieses Bedienkonzept an einem Funkgerät nicht.
Ich gehöre auch der PA-Nutzerfraktion an und habe von dem 100% Output Power Peak bei PTT von anderen ICOM TrX gelesen und kann es am IC-7400 den ich noch habe, nachvollziehen. Bei 100 Watt Steuerleistung fällt dass auch nicht auf - erst wenn weniger benötigt würde, bekommt man schon Probleme. Bei 200 Watt Peaks kann ich mir nicht vorstellen, dass dies auf Dauer gut gehen wird. Ich mach kein Full-BK, daher werden die Peaks nicht so häufig auftreten; nichts desto trotz stört es mich dass sich mal wieder ein vorhandenes Problem vom Hersteller seit 10 Jahren einfach ignoriert wird, statt es zu beseitigen. Sowas kenne ich vom IC7000 und einigen anderen Geräten.
Zufriedener ICOM Kunde bin ich nicht und das begründet sich nicht nur aus den aufgezählten Mängeln sondern meine weiteren Erlebnisse mit ICOM's Service in den letzten knapp 30 Jahren.
Yaesu hat sich aus Deutschland zurückgezogen - denen gefällt es in England wohl besser; mögen sie dort ihre Geräte verkaufen; Außerdem kann ich nur ein Konzept bei Yaesu erkennen und dass nennt sich möglichst mit jeder Option viel Geld verdienen. Filter braucht man heute ja nicht mehr nachstecken, daher hat man es auf die digitale Schiene verlegt. DMU extra, eine Management Unit extra und was weiß noch alles extra. In Summe lässt sich sich schon ein deutlich besseres Gerät erwerben, das diese Optionen bereits implementiert hat oder erst gar nicht braucht. Sowas wie Band-Scopes oder Dekoder für RTTY, CW oder PSK31 an einem 2.4" Display mit 320x240 Pixel sind nutzloses Zeug.
Die Filterbandbreite in SSB unter 1200Hz einstellbar zu machen, hat genau so wenig nutzen denn man versteht nichts mehr. Sowas wie der Sprachextractor als zuschaltbare Option die einen nutzen bringen könnte, fehlt gänzlich. Hurra, man kann eine Maus an den TRX anschließen - darauf habe ich schon 30 Jahre gewartet - riesen Thema. Mir sind die Japanischen Konstrukteure ein Rätsel. Wie man auf solche Ideen kommen kann und glaubt, dass sowas einen wirklichen Mehrwert darstellt. Es ändert an den vorhandenen Fehlern nichts denn die werden einfach weiter gepflegt und dass über mehrere Gerätegenerationen.
Natürlich hat man zum Jubiläum mal wieder eine limitierte Sonderauflage des IC7800 für nur schlappe Euro 15000.- rausgebracht. Bestens, nur wer kauft sich sowas? Ich jedenfalls nicht - soviel ist mal sicher.
Nun, ich werde mal ein näheren Blick auf den TS-990 werfen. Mir scheint dass dieser wirklich besser zu sein und kommt doch noch mit einem brauchbaren Zweit-RX daher; ob gleich ich ihn nicht wirklich benötige.

Anmerkung zum IC756Pro3 im (unfairen) Vergleich zum TS590.
Der TS590 hat einen Entwicklungsvorsprung von ca. 12 Jahren. Verglichen mit seinem Vorgänger TS-570DG ist der Pro3 um längen voraus.
Das Bedienkonzept des TS570 war mir nie geheuer - Das Küchenradio-Anmutende Design hat mir nie zugesagt. Der Empfänger was schon was zum Abgewöhnen. Nun, er lag wohl mehr in der Preisklasse des IC-7400 und der war auch deutlich besser.
Ich habe kein Problem mit den Menüführungen - daran gewöhnt man sich - egal wie die ausgeführt sind. Wichtig ist, dass man an die betriebswichtigen Parameter unkompliziert kommt. ICOM hat seine Vorliebe für pisselige kleine Drehknöpf, die dazu noch an völlig ungeeigneter Stelle angebracht werden. Den RF-Output Einsteller, MIC-Pegel, oder CW-Speed ändert man in Japan offensichtlich nur selten.
Da braucht es nur so kleine Winzlinge, die schon bei der Bedienung die Fragilität spürt und ihn kaum zu verstellen wagt.
Die Kenwoods plazieren sowas in Untermenüs, die sich bei gezogener PTT erst gar nicht einstellen lassen. Die Yaesu-Leute haben offensichtlich einen Vertrag mit Poti-Hersteller gemacht. Ich habe noch nie ein Funkgerät gesehen, dass so viele nutzlose Poti's besitzt, wie der FT-9900. Nun ja, das Geld muss ja auch zu sehen sein. Im direkten Vergleich zu einem ADAT200A der angeblich Messgerätequalität besitzt, kommt der ja schon sehr spartanisch daher und erweckt den Anschein eines Selbstbaugerätes.
Hab ich was ausgelassen ? - ich glaub nicht. Wer die Wahl hat, hat die Qual.
Den Kenwood will ich mal näher in Augenschein nehmen. In Bochum kann ich den mal live erleben und sehen, ob's was für mich ist.
Das Design sieht schon ganz ok aus. Ob man ein Display für die Anzeigeemulation eines Skalenknopfs samt Strichmarker opfern musste, bleibt mir ein Rätsel - sieht aber nett aus. Den Rest werde ich mal erleben. Entscheiden werde ich mich im Januar - den Pro3 behalte ich aber :-)

Danke nochmals für Eure Beiträge - Die Meinung und Erfahrungen von OM's ist mir viel Wert.

Gerhard, DD4DA


  
 
 Betreff des Beitrags: Re: TS990 vs. IC-7700
Nun ist es geschehen - die Wahl ist getroffen und das Gerät steht nun in meinem Shack. Es wurde ein Kennwood TS-990s und das Ding ist der Hammer. Der USB-Anschluß auf der Rückseite macht sowohl die diskrete CAT als auch Audio-Verbindung zum PC völlig überflüssig. Das Audio-Signal wird in Stereo übertragen und das bedeutet, das auf einem Kanal der Haupt - und auf dem anderen Kanal der Zweitempfänger übertragen wird. Das Ganze funktioniert auch in beiden Richtungen - ich kann also auch was direkt vom PC, digital auf dem TRX senden lassen. Das komplette Setup des Transceivers lässt sich auf einem USB-Stick speichern und wieder laden. Anbetracht der zahlreichen Einstellmöglichkeiten des Transceivers und der einfachen Möglichkeit den RIG zu in den Auslieferungszustand (RESET) zurück zu setzten, eine gute Möglichkeit schnell wieder auf bewährtes zurück zu greifen. Das Ganze geht mit einer Kennwood-Software auch via Ethernet oder USB über den PC.
Das Dateiformat dass auf dem Stick geschrieben wird ist "USTAR" als ein Unix-Tar Format. Na, die Datei fix mit einer Endung .TAR versehen und schon lässt sich das Gespeicherte mit WINRAR auspacken. Siehe da, die gespeicherten Mitschnitte des Recorders/Voice-Keyers sind als einfaches WAV-File vorzufinden und natürlich aus mit dem PC abspielbar.
Was das Programm von Kennwood kann, kann ich nicht sagen denn soweit ich weiß, kostet es extra. Muss ich nicht haben.
Das Audio lässt sich auch mit optischen SPDIF (TosLINK) Leitungen an den PC bringen oder von ihm holen. Dies gefällt mir angesichts des Hinweis von Kennwood, dass der USB bei Echtzeitanwendungen mit Latenzen zu tun bekommt, wenn die Datenmengen größer werden - was immer auch unter "größere Datenmengen" zu verstehen ist. Zum anderen mag ich, dass es eine galvanische Entkopplung gratis dazu gibt.
Im Vergleich zum IC756Pro3 ist der Empfänger deutlich ruhiger - angesichts des Klassen- und Preisunterschieds wohl auch nicht anders zu erwarten.
Auffällig ist, dass in SSB das gesendete Audio-Signal, welches ich mangels besseren Mikrofons mit dem Headset Heil ElitePro (dynamisches Mikrofon) was eigentlich für den ICOM optimiert sein sollte, am Kennwood erheblich besser klingt, ohne dass ich großartig rumstellen musste. Das Spectroscope lässt sich nun auch sinnvoll nutzen da es schnell genug aktualisiert und CW-Signale auch sichtbar werden, ohne dass man das Samplen und Peak-Hold einschalten muss.
Die Empfängerbandbreite und Filtermitte ist mit zwei fest zugeordneten Reglern immer einstellbar - Kunststück, es ist an dem Gerät auch erheblich mehr Platz dafür vorhanden.
Die max. Ausgangsleistung lässt sich für jedes Band unabhängig begrenzen, egal wie der Knopf an der Front eingestellt wird.
Das wird meine PA freuen denn die macht bei 25W Input schon maximalen Output. Überfahren mag sie nicht und Angesichts der 200W die der TRX liefern kann, eine hilfreiche Angelegenheit. Die ALC wird dabei dann auch nicht übermäßig strapaziert.
Nun kommt noch ein MC60A als Mikrofon daran und dann schauen wir mal.
Der eingebaute Keyer ist wirklich nutzbar. Das kenne ich schon vom TS-570DG und TS480, dessen Keyer beneidenswert besser war, als es ICOM bisher schaffte. Die Key-Anschlüsse an der Fron sowie der Rückseite lassen sich getrennt auf BUG,Keyer, oder Strait einstellen. Benutze ich also den internen Keyer, darf ich die Morsetaste auch auf der Rückseite anschließen - ICOM lässt dies nur auf der Front zu.
Ein wenig inkonsequent finde ich das Fehlen des Mikrofonanschlusses auf der Rückseite. Über die ACC lässt sich ein Mikrofon anschließen, jedoch ist dies nicht so elegant gelöst wie es beim IC-7800 wurde. Ein XLR-Anschluss mag ich auch und würde dem Kennwood auch gut stehen. Ok, der Preis zwischen beiden Geräten ist noch immer knapp €3000.- und der sollte sich auch rechtfertigen. Ich kann damit leben.
Meine Entscheidung gegen ICOM und für Kennwood war simple und einfach ICOM's Umgang mit den Kunden, was ganz speziell das Endstufenproblem betrifft, welches Besitzer sehr teuer kommt falls diese den Löffel abgibt. Das scheint auch nicht so selten zu sein wie man meinen würde und ist auch nicht immer auf Fehlbedienung zurückzuführen, was gern behauptet wird. ICOM hat nicht Grundlos eine neue PA entwickelt - dabei natürlich dann auch modernere und preiswertere MOSFET's eingesetzt. ICOM löst Probleme immer zu Lasten des Kunden - ganz egal in welcher Preisklasse man sich befindet. Bis auf den IC-756Pro-III haben alle ICOM Geräte ein Mangel gehabt, die ich bisher mein Eigenen nennen durfte. Der Pro-3 war einer der Letzten, daher waren wohl alle Mängel bereits im Laufe der Zeit beseitigt. Der IC-7400 hatte ein Problem mit dem Display das nachträglich gefixt wurde und nur deshalb nicht ausgefallen ist weil ich die Hintergrundbeleuchtung nie gedimmt habe - also Zufall. Der IC-7000 hatte eine defekte Spule im Filterzweig für 40m-160m, die bei Wärme hochohmig wurde und der RX taub und der TX nichts mehr raus brachte. Das FM-Lautstärkenproblem ist bis Datum ungelöst und ein Beispiel für die Sturheit des Herstellers. Es wäre eigentlich nur etwas Programmcode zur Anpassung der Filterparameter des DSP's nötig gewesen und es zu beseitigen - weit gefehlt. In SSB klingt das Ding selbst mit Handmikro sehr gut. Der IC-706MK2G wird selbst bei Empfang sehr warm, was dem Passivregler geschuldet ist, der verbaut wurde - über mehrere Generationen hinweg verbaut wurde.
Man hätte ja auch dem Lüfter immer etwas mitlaufen lassen können. Vom IC2820H dessen GPS nach kurzer Dauer immer ausgefallen war und mir ein Bedienerfehler unterstellt wurde, will ich gar nicht erst reden. Dank Herrn Sarikaya (Bochum) wurde das Problem durch wechseln des dritten D-Star Modul und zusätzlich auch die GPS-Antenne final gelöst. Scheinbar war die Antenne defekt und zerstörte die Sicherung der Phantomspeisung auf dem Modul. Schon beeindruckend was so alles passiert. Mein Yaesu, FT901DM und TM733E (bis auf den Riss im PA-Modul) läuft bis heute problemlos.
Nun wollen wir hoffen, dass der Kennwood mir lange wahre Freude bereitet. Den IC-756Pro-III behalte ich als Ersatzgerät denn der hat mir bei einigen Kontesten und in CW viel Spass bereitet. Ein wirklich schönes Gerät. Der IC-7400 und die ALPIN100 habe ich abgegeben denn 3 Garnituren braucht man nicht wirklich.

Vielen Dank nochmal für die zahlreichen Empfehlungen.

vy 73 de Gerhard, DD4DA


  
 
 Betreff des Beitrags: Re: TS990 vs. IC-7700
Moin Gerhard,

danke für Dein ausführliches Feedback, Du hast Dir die Entscheidung wohl nicht leicht gemacht...

Wenn ich nur schon so weit ware. Ich schwanke immer noch zwischen dem TS-990 als "klassische" Lösung und einem Flexradio 6x00, dem eher "revolutionären" Ansatz. Beides sehr reizvoll, allerdings von der Technik her grundverschieden.


mal sehen wozu ich mich schlußendlich durchringe.


73, Jo
dj3cq


  
 
 Betreff des Beitrags: Re: TS990 vs. IC-7700
[quote]Moin Gerhard,

danke für Dein ausführliches Feedback, Du hast Dir die Entscheidung wohl nicht leicht gemacht...
73, Jo
dj3cq[/quote]

Nein, dass ist in der Tat nicht leicht gewesen. Mein Kernproblem war eigentlich, dass man bei Berichten von Dritten nicht weiß was für Motivationen sich hinter der Messung verbergen. Messergebnisse
als Basis für die Beurteilung eines Geräts heranzuziehen, kann einem die Suppe schon mächtig versalzen. Keiner der Hersteller ist wirklich ehrlich in seinen Angaben. Sie lügen nicht, aber deren Umgebung und deren Messmethode und Referenzen beschreiben sie nicht oder nicht detailliert genug. Messwerte sagen nur etwas aus, wenn alle Infos rund um das Messverfahren bekannt sind. Die Messwerte werden schön gemessen und das Setup des Messverfahrens so angelegt, dass man die Werte auch erreichen wird. Mit einfachem Vergleichen ist es also nicht getan - das ist wohl auch das Ziel - den Kunden im unklaren zu lassen. Die ARRL hat einer Tabelle wo viele Geräte nach einheitlichem und beschriebenen Verfahren vermessen wurden. Ein Anhaltspunkt wenn es um die Parameter geht. Nun kommt aber auch noch der Aspekt
der Erfahrung mit dem Service des Herstellers und da habe ich in den vergangenen Jahren bei 3 von 5 Neugeräten meinige machen müssen. Kenwood kenne ich nicht, was die Qualität des Services betrifft. Man liest auch nicht besonders viel darüber, was immer das auch heißen mag. Yaesu hat in DL keine Vertretung mehr - daher gleich ausgesondert. ICOM interessiert sich nicht für den Kunden sondern offensichtlich nur für sein Geld. Den Anspruch, Qualität zu liefern scheinen die Japaner nicht mehr auf die Fahne geschrieben zu haben. Ich habe von 5 Neugeräten bei 3 Fehler nach weniger als 5h Betrieb gehabt. Es hat im durchschnitt 3 Monate gedauert bis die Fehler gefunden und beseitigt wurden. Wenn ich nicht noch die halbe Diagnose durchgeführt hätte, wäre ich wahrscheinlich auf 2 Fehler sitzen geblieben da sie alternierend waren. Sowas muss man als Kunde nicht haben. Dann höre ich aus dem nahen Bekanntenkreis von 2 Besitzern je eines IC-7800 und eines IC-7700 dass deren Endstufe sich verabschiedet hat, ohne dass die beiden OM's regen Betrieb machten. Einer von denen musste den Schaden auf eigener Tasche zahlen - angeblich Bedienerfehler. Die Foren weltweit sind voll von diesem Problem - sind alle Besitzer nicht in der Lage ein Funkgerät zu bedienen ? ICOM hat die PA nun mit anderen Halbleitern ausgestattet und ein paar Änderung im Design einfließen lassen. Nun soll das Problem beseitigt sein - schaun wir mal.
Wir reden hier also von Geräten der sogenannten Oberklasse - also kein Kleingeld. Einige andere schon beschriebene Dinge wie "IC7000 in FM zu leise" oder IC746 bzw. 746Pro mit dem Display-Beleuchtungsproblem, fehlende Schutzdioden am HF-Eingag usw. hatte ich und viele weitere weltweit, schon mal beschrieben. Da fällt es mir leicht, den IC-7700 nicht zu kaufen.
Letztendlich bleibt nur ein Kenwood übrig - denn Diskret, also ohne PC sollte er schon betreibbar sein. Bisher macht der auch eine gute Figur und ich werde wahrscheinlich noch in einem Jahr noch unentdeckte Funktion finden. Ich habe es nun zeitlich geschafft, die erste PA (Expert 1K-FA) mit dem Transceiver zu verbinden und das erste CW-QSO damit gemacht. Alles takko bisher. Nun kommt noch die JRL2000F dran, denn sie ist mein Arbeitspferd. Sie kann dauerstrich 1KW und nörgelt nicht sofort, wenn mal was nicht 100% stimmt.
Die Wahl zwischen den Geräten ist nicht einfach. Den Grad des Mutes, der aufzubringen wäre, mal was neues auszuprobieren, hängt auch vom finanziellen Verfügungsrahmen ab. Wenn ich Rechtsanwalt, Apotheker oder Zahnarzt sein würde, hätte ich bestimmt mehr "Mut". Ich muss also schon vorher überlegen, was ich möchte denn ich werde es lange nutzen wollen. Durchschnittlich etwa 10 Jahre soll es mir wahre Freude bereiten - das Potential ist da. Ein SDR wird aber sicherlich noch "Zwischendurch" mal drinne sein. Der HPSDR hat es mir ganz besonders angetan und den könnte ich mir auch vorstellen, zu bauen. Zunächst wird es mal ein Bausatz von FA sein um zu sehen was man da so alles mit anstellen kann.

Vy 73 de Gehard, DD4DA


  
 
 Betreff des Beitrags: Re: TS990 vs. IC-7700
[quote]...Mein Kernproblem war eigentlich, dass man bei Berichten von Dritten nicht weiß was für Motivationen sich hinter der Messung verbergen. Messergebnisse
als Basis für die Beurteilung eines Geräts heranzuziehen, kann einem die Suppe schon mächtig versalzen...
Ein SDR wird aber sicherlich noch "Zwischendurch" mal drinne sein. Der HPSDR hat es mir ganz besonders angetan und den könnte ich mir auch vorstellen, zu bauen. Zunächst wird es mal ein Bausatz von FA sein um zu sehen was man da so alles mit anstellen kann.

Vy 73 de Gehard, DD4DA[/quote]Hallo Gerhard das ist wohl sehr wahr. Hinzu kommt, das man bei der doch recht guten Performance der Oberklassengeräte beim Ermitteln der Messwerte sehr sorgfältig vorgehen muss. Auch das ARRL-Messlabor hat da schon mal schief gelegen...
Dann muss man die Messwerte auch recht deuten können. Ich habe bis heute z.B. nicht verstanden was an den Flex-SDRs bis zur 5000er Serie so toll sein soll. Bis einschließlich Flex5000 werkelt in den Geräten ein ganz grausamer Synthesizer. Der BDR dieser Geräte liegt auf oder unter TS520 Niveau!
Da berauscht man sich aber lieber am DR bei 2kHZ den man aber kaum ausnutzen können wird, da der Empfänger vorher schlicht dicht macht. Das hatte ich beim Perseus, allerdings bei weitem nicht so schlimm, auch beobachtet. Da war dann einfach der A/D Wandler in der Sättigung.
Bei der 6000er Serie hat Flex dafür vieles richtig gemacht und das wäre auch meine Wahl bei einem Neukauf. Wenn ich allerdings lese das man die EMV erst noch selber herstellen muß, ist der doch recht hohe Preis für diese Geräte doch eher nicht gerechtfertigt. Eine ausreichende Enstörung darf man da wohl vorraussetzen...
73, André


  
 
 Betreff des Beitrags: Re: TS990 vs. IC-7700
[quote]Moin Gerhard,

danke für Dein ausführliches Feedback, Du hast Dir die Entscheidung wohl nicht leicht gemacht...

Wenn ich nur schon so weit ware. Ich schwanke immer noch zwischen dem TS-990 als "klassische" Lösung und einem Flexradio 6x00, dem eher "revolutionären" Ansatz. Beides sehr reizvoll, allerdings von der Technik her grundverschieden.


mal sehen wozu ich mich schlußendlich durchringe.


73, Jo
dj3cq[/quote]

Hi Jo,

mach einen auf "Revoluzer" und halte Dich an den Flex ..... habe zwar selbst keinen aber durfte mal an einem 6k spielen. Das Ding ist echt Hammermässig und die Möglichkeiten sind bei weitem noch nicht mit dem derzeitigen Firm-/Softwarestand ausgeschöpft.

Wenn ich Geräte bräuchte die man ausschließlich stationär einsetzt stünde hier schon lange wieder ein Flex (hatte ja lange einen 1k5) aber ich lege halt auch Wert auf Portabelbetrieb weshalb hier erstmal wieder analoge Altertümer werkeln :wink: :wink: Außerdem sind die derzeitigen Hi Level SDR´s nicht gerade meine Preisklasse und auch die wenigen Standalone SDR´s sind mir (noch) zu teuer ....

Falls Du Info´s suchst oder evtl. Leute wo man sich sowas evtl. mal im Betrieb ansehen könnte wäre das folgende eine gute Adresse falls Du dort noch nicht registriert sein solltest: [url:t038rb6q]http://www.dl0sdr.de/[/url:t038rb6q] ..... Jeweils am ersten Mittwoch eines Monats gibt es zudem auf 80 m um 19:00 Uhrzeit meist auch eine SDR Runde (Ankündigung immer vorher im Forum). Da gibt es auch 6xK Nutzer und man kann sich das Audiomässig mal anhören ....

73´s und viel Spass mit einem Flex falles einer werden sollte :wink: :wink:


  
 
 Betreff des Beitrags: Re: TS990 vs. IC-7700
Hi Namensvetter,

wie Du andernorts ja wohl auch gelesen hast ist es tatsächlich der Flex geworden. Ausschlaggebend war in letzter Instanz mein Contestkumpel Tom (DK1EY), der sich neben seinem KX-3 einen 6300 hält und derzeit jede Menge Anstrengungen in die Integration dieses Wunderteils in eine Contestumgebung steckt. Tom sagte mir im letzten Herbst dass die größte Gefahr des SDR eigentlich die ist, dass der Rückweg zum klassischen Radio eigentlich nicht mehr stattfindet, Man gewöhnt sich so schnell an die Sichtbarkeit des Bandes dass man sich nach kurzer Zeit fragt wie man jemals ohne diesen Vorteil funken konnte.

Ich bin jedenfalls sehr zufrieden, noch mitten in der Stationsintegration und sicherlich noch einige Tage/Wochen beim Umbau hier im Shack.

73, Jo
dj3cq


  
 
 Betreff des Beitrags: Re: TS990 vs. IC-7700
Hier gibt es bei den Smilies leider keine "Thumbs up" auch "Daumen hoch" genannt aber von mir bekommst Du 500 davon. SDR ist der Stand der Dinge und die aktuellsten SDR´s stellen jeden analogen TRX in den Schatten .... Selbst Hilberling ist mit seinem 8000.- € (plus) TRX lange nicht mehr Stand der Dinge und auch bei Sherweng verliert er ...

Für alle die nach TRX suchen und vergleichen wollen: [url:3i5qs7kt]http://www.sherweng.com/table.html[/url:3i5qs7kt]

Flex 6700 vor Elecraft und dann erst Hilbertlng :wink: :wink:


  
 
 Betreff des Beitrags: Re: TS990 vs. IC-7700
wobei man bei solchen Vergleichslisten immer die Gewichtung im Auge haben sollte.


  
 

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