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fbe6
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Betreff des Beitrags: BEMFV-Erklärung für Balkonantennen, z.B. Loop? |
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Hallo!
Nachdem meine Eigenbau-Mag.Loop ihren (40 ... 15m) ihren Platz auf dem Balkon gefunden hat und prima aus dem Shack fernabgestimmt werden kann, trage ich mich mit dem Gedanken, vom QRP-Betrieb mit ca. 5 Watt vielleicht auf höhere Leistungen umzusteigen. Daher möchte ich gegebenenfalls eine dann erforderliche BEMFV-Erklärung erstellen.
Zum Einstieg in die Materie habe ich mich erst mal mit dem Programm Watt32 und den allgemeinen Infos zur BEMFV beschäftigt. Jedoch gibt es noch Unklarheiten, z.B:
Über und unter dem fraglichen Balkon, also jeweils ein Stockwerk höher und eines niedriger, befinden sich Nachbarbalkone. Die Balkonbodenplatten aus armiertem Beton sollten mit ihren Dämpfungswerten in die Berechnung der Sicherheitsabstände bzw. maximal erlaubten Leistungen einbezogen werden können. Aber welche Dämpfungswerte wären erfahrungsgemäss für diese Platten einzusetzen? Auf Feldstärkemessungen möchte ich wenn möglich verzichten. Und an welcher Stelle der Erklärung wäre dieser Wert unterzubringen?
Ausserdem suche ich eine Mustereklärung für Balkoninstallationen. Meines Erachtens müsste doch z.B. eine Skizze der Hausfront mit den Balkonen und den eingezeichneten Sicherheitsabständen ausreichen.
Danke im voraus für hilfreiche Tipps.
73 de Bernd
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Betreff des Beitrags: Re: BEMFV-Erklärung für Balkonantennen, z.B. Loop? |
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Hi Bernd, meine Wohnsituation ist ziemlich ähnlich. Ich ziehe aber im Moment nicht in Betracht, mehr als 10 W zu machen. Ich vermute mal, bei unseren Bedingungen würde jede Rechnung zu unseren Ungunsten ausfallen, damit das Ergebnis auf der sicheren Seite liegt. Insofern ist eine Messung bestimmt der bessere Weg.
Aber noch eine andere Überlegung: Wenn du eine Mag. Loop auf 40m betreiben möchtest, dann hat diese - eine balkon-übliche Größe anenommen, ca. 1m oder so - vermutlich einen so miesen Wirkungsgrad, dass du bedenkenlos mit einem 100W-TRX senden könntest, ohne die 10W EIRP zu überschreiten. Erst auf den höheren Bändern wird es besser.
Ich würde mir daher mal die Wirkungsgrade ausrechnen, um ein Gefühl zu bekommen, was überhaupt theoretisch über die Antenne abgestrahlt werden KANN. Die üblichen Mag.-Loop-Programme geben die Werte ja aus. Die Praxis ist dann meist noch schlechter wg. Kabellänge, Übergangswiderstände am Drehko usw.
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3bd8
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Betreff des Beitrags: Re: BEMFV-Erklärung für Balkonantennen, z.B. Loop? |
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Hallo Bernd, Du bist im Kurzwellenbereich eigentlich bei den Abmessungen immer im Nahfeld. D.h. Simulation oder Messung, und beides ist problematisch. Der Vorschlag von "Onkel Toby" wäre sicher ein erster Ansatz ohne großen Aufwand -- evtl. mit einer Kontrollmessung. 73 Peter
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fbe6
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Betreff des Beitrags: Re: BEMFV-Erklärung für Balkonantennen, z.B. Loop? |
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Hallo Toby, hallo Peter,
danke für eure Infos.
Ich habe für die infrage kommenden Frequenzen mittels des Loop-Rechners von DG0UKW die Wirkungsgrade und Gewinne berechnet.Für 40m (7MHz) sieht das z.B. bei meiner Loop so aus: Wirkungsgrad 2,35% und Gewinn –16,28 dBd (= -14,13 dBi).
In Watt32 lande ich dann leider immer wieder im Nahfeldbereich und bin auf die Betrachtung nach Wiesheck angewiesen, selbst bei kleinen Leistungen. Dummerweise hat aber Wiesheck kein richtig passendes Equivalent für meine Loop mit 70cm Durchmesser. Es gibt da nur zwei Loops, die aber erheblich grösser sind und deren Werte wohl nicht für meine Loop passen. Die Unterschiede zwischen Fern- und Nahfeld sind leider ziemlich krass.
Wie bereits angedeutet, möchte ich wenn möglich auf Messungen bei Nachbarn verzichten, da ich befürchte, dass dann der eine oder andere auf dumme Ideen kommen könnte.
Ich suche nach wie vor nach einem Beispiel, also eine BEMFV-Erklärung, die irgendwann mal einer für eine Balkonantenne abgegeben hat. Immerhin liest man immer wieder, dass magnetische Loops sogar mit 100W und dann auf Terrassen oder Balkonen betrieben werden. Sollten all diese Anwender ohne BEMFV-Erklärung und damit illegal arbeiten? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen
73, Bernd
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Betreff des Beitrags: Re: BEMFV-Erklärung für Balkonantennen, z.B. Loop? |
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Tja, das musst du dir jetzt mal auf der Zunge zergehen lassen. 2.35% Wirkungsgrad bedeutet, deine Antenne strahlt gerade mal 2.35W ab, wenn dein Sender 100W zur Verfügung stellt. Die restlichen 97,65W erwärmen die Luft. Das ist aber nur theoretisch so. Eher strahlt die Antenne nur 1.5W ab, weil aufgrund diverser Verluste noch mehr in der Luft landet.
Diese Mini-Leistung interessiert also niemanden. Wenn du natürlich eine 1KW-PA betreibst, na dann... oder auf 10m sieht es auch gleich ganz anders aus.
Selbst mit 1.5 oder 2.35W sind natürlich - theoretisch - Verbindungen möglich. Aber wohl nicht in SSB, außer ein paar Häuser weiter.
Die Leute, die von vielen Kontakten mit Mag.-Loops auf dem Balkon berichten, schreiben häufig nicht die Betriebsart dazu, habe ich schon festgestellt. Da muss man erst nachfragen. Wenn du ein Digi-Fan bist, dann hast du vielleicht Erfolg mit so einer Lösung. Da ich selbst kein Digi-Fan bin, kann ich das aber nicht gut einschätzen.
Eines ist klar, 70cm sind für eine Loop auf 40m extrem klein. Wenn du auf 1m gehen könntest, wären das schon ein paar wertvolle Prozentpunkte. 70cm sind so die Fahrradfelgengröße, damit hatte ich schon mal auf 17m eine Ach-und-Krach-Verbindung in SSB mit so um die 10W Senderleistung, das wars aber dann schon. Daher funke ich auf KW vom Balkon nicht mehr mit Mag.-Loops.
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3bd8
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Betreff des Beitrags: Re: BEMFV-Erklärung für Balkonantennen, z.B. Loop? |
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Ich muß zu "Balkonfunk" passen. Du hast eigentlich zwei Probleme: Mehr als 10W EIRP Netto darf die Antenne nicht abstrahlen, sonst hast Du mit der BEMFV auf jeden Fall Probleme. Das zweite ist die Lage selber: außer der Himmelsrichtung "Balkonsicht" ist Deine Abstrahlung besch.........eiden, selbst wenn Du mehr Leistung machen könntest.
Mein Vorschlag: taste Dich so nah wie möglich an die 10W EIRP Abstrahlung und probiere das aus. QRP-QSOs gehen auch mit weniger als 10W echte Leistung. Die BEMFV, Wiesbeck, Watt32, usw. kann Dir dann erst einmal schnurzepiepegal sein.
Ich habe mit der KW-Freigabe für Alt-C zwei Konteste mitgemacht, konnte wegen Problemen mit der PA mit meiner Trio-599 Line aus den 70ern nur (per DummyLoad und HF-Tastkopf am RVM gemessen) ~15-18W rausbringen, nur auf 14,2 ±50kHz senden und habe per FB23-Beam (auch in der falschen Richtung für die meisten QSOs, kein Bock zum Drehen) trotzdem einige nette Verbindungen geschafft. War außerdem trotz nur weniger Stunden Teilnahme nicht einmal die rote Laterne bei Phonie Single OP bis 100W.
Mach Dich nicht verrückt mit der Power-Hype und versuche es einfach mit kleiner Leistung an der einen oder anderen Antenne, bevor Du bei BEMFV & Co einsteigst. QRP kann auch Spaß machen, auch in Phonie. 73 Peter
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Betreff des Beitrags: Re: BEMFV-Erklärung für Balkonantennen, z.B. Loop? |
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Das sehe ich auch so. Balkonfunk mit 10W kann sogar ganz schön überraschend sein. Meine längsten Verbindungen, wenn auch nicht die meisten, gingen bisher hinters Haus. Ein Phänomen. In Stadtlage vom Balkon kommt es wahrscheinlich zu Reflexionen an den Häusern gegenüber. Die Wellen finden mitunter ganz unerwartete Wege. Auf 6m ist das fast schon normal. Aber es kommt auch auf 15 oder 17m vor. Man muss halt etwas Geduld haben bzw. die Bedingungen im Auge behalten. DX auf Knopfdruck geht natürlich nicht.
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fbe6
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Betreff des Beitrags: Re: BEMFV-Erklärung für Balkonantennen, z.B. Loop? |
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Hallo Toby, hallo Peter!
Wenn man auf die Abgabe der Erklärung nach BEMFV verzichten möchte, lohnt es sich tatsächlich, sich einmal detailliert mit den Leistungsverhältnissen der Anlage zu beschäftigen und die 10W EIRP-Grenze für jedes Band zu berechnen..
Nach Berechnungen des Wirkungsgrades und des Antennengewinns mittels Loop-Rechner konnte mit der WATT32-Software bestimmt werden, welche Sendeleistungen für jedes Band maximal infrage kommen, um auf alle Fälle unter der Grenze von 10W EIRP zu bleiben. Beachten musste ich bei diesen Berechnungen allerdings, dass der Loop-Rechner den Gewinn in dBd liefert, Watt32 aber dBi sehen will. Die Umrechnung ist einfach: dBd + 2,15 =dBi, aber wichtig, weil sonst falsche Werte errechnet werden.
So kann ich die 100W meines TS440-S im 40m-Band voll ausreizen, damit erzeuge ich dann gerade mal 3,43 W EIRP. Auf 30m darf ich noch mit 80W senden, um gerade noch unter der 10W EIRP-Marke zu bleiben. Fürs 20mBand sind es dann noch 29 W, fürs 17m-Band noch 16 W und fürs 15m-Band immerhin noch 10W. Es sieht also gar nicht mal so schlecht aus. Die Praxis wird zeigen, was sich mit diesen Leistungen erreichen lässt.
Hinsichtlich der Nahfeld-Problematik gehe ich davon aus, dass diese nur von Interesse wäre, wenn ich mehr als 10W EIRP fahren würde.
73, Bernd
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3bd8
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Betreff des Beitrags: Re: BEMFV-Erklärung für Balkonantennen, z.B. Loop? |
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Zur Nahfeldproblematik: die <10W EIRP sparen Dir lediglich die BEMFV. Alle anderen normalen Vorsichtsmaßnahmen solltest Du trotzdem beachten. Je nach Antennenkonstruktion können auch bei kleinen Leistungen höhere Spannungen oder Ströme auftreten, auch Störungen bei den Nachbarn. Das ist jetzt einfach mal allgemeines Blabla , d.h. einfach etwas aufpassen. Solange Du nicht störst, läßt Dich jedenfalls die BNetzA bei <10W in Ruhe und will auch keine BEMFV Erklärung. 73 Peter
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fbe6
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Betreff des Beitrags: Re: BEMFV-Erklärung für Balkonantennen, z.B. Loop? |
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Hallo Peter,
ja, ist mir klar, dass an der Antenne ziemlich hohe HF-Spannungen auftreten. Aber auf den Balkon kommt ausser mir und der XYL niemand. Und letztere weiss Bescheid.
Übrigens: Diese hohen Spannungen sind ja, weil HF, nicht unbedingt so gefährlich, sondern eher unangenehm. Habe vor vielen Jahren, als ich als Junge zum Amateurfunk kam, bei meinem ersten Besuch bei einem OM mal an den Antennenanschluss seiner 80m-Station tippen dürfen. Es wurde nur heiss, mMein erster Kontakt mit Hochfrequenz, HI!. War wohl ansteckend, es hat mich bis heute nicht mehr losgelassen ... ...
In Sachen Störungen kann ich im Moment nur auf Holz klopfen, hi. Habe jedenfalls bisher noch nicht Nachteiliges gehört, obwohl ich schon seit einiger Zeit zumindest aus dem Shack heraus mit etwa 5 bis 10W QSOs gefahren habe. Da hatten sich nur mesit meine PCs beschwert (USB-Dingdong) und meine DCF77-Uhren haben gesponnen.
Seitdem ich den Balkon als Antennenstandort verwende und die Antenne fernabstimme, sind diese Probleme vom Tisch, Jetzt steht der eigene TV nur etwa 2,5m von der Antenne entfernt Da tut sich nichts, auch wenn ich testweise mal kurz die Power hochdrehe.. Ich hoffe, dass es bei den Nachbarn auch so ist. Schnell mal auf Holz klopfen! Wahrscheinlich ist es von Vorteil, dass wir hier eine digitale GA-Anlage haben, die auf dem Dach von einer Schüssel versorgt wird.
73, Bernd
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f843
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Betreff des Beitrags: Re: BEMFV-Erklärung für Balkonantennen, z.B. Loop? |
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c42a
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Betreff des Beitrags: Re: BEMFV-Erklärung für Balkonantennen, z.B. Loop? |
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[quote][quote]Selbst mit 1.5 oder 2.35W sind natürlich - theoretisch - Verbindungen möglich. Aber wohl nicht in SSB, außer ein paar Häuser weiter.[/quote] Das geht nicht nur theoretisch. Schau mal hier: http://youtu.be/AuWYu57qbSM oder hier http://youtu.be/T9Ou6CnN2cg73 Chris[/quote] Ist auch meine Erfahrung. Habe schon mit 3 Watt und Handfunkgerät (Tokyo HyPower HT-750) mit Teleskopantenne auf 15m DX nach A61 gemacht und bin hervorragend rübergekommen. Magnetic Loop mit 5 Watt vom - genau wie beim TO zugebauten - Balkon inenrhalb von Europa ab 20 m aufwärts auch kein Thema. 40m ist anstrengender und geht nicht immer. Wenn schlechte Bedngungen herrschen, heizt du auch mit 500 Watt nur die umgebende Luft
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6195
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Betreff des Beitrags: Re: BEMFV-Erklärung für Balkonantennen, z.B. Loop? |
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Ja klar, aber die genannten Leistungen aus der Wirkungsgrad-Betrachtung betrafen ja gerade den Fall für 40m. Weiter oben sieht es natürlich günstiger aus. Auf 40m mit so wenig Leistung in SSB ein QSO ist sicher keine tägliche Erfahrung, wenn man antennengeschädigt ist. Auf meinem Balkon klappt das wenigstens nicht. Aber jeder Balkon ist anders. Ein Wohnblock im Kessel einer Innenstadt ist sicher eine andere Ausgangslage als ein Dachbalkon am Stadtrand mit mehreren 100km Aussicht. Von der grünen Wiese gar nicht zu reden. Funken in der Pampa ist halt so eine Sache. Dem einen macht es mehr Spaß, dem anderen weniger. Ich habe mein Equipment auch mit dem Hintergedanken ausgesucht, dass ich es jeder Zeit unter den Arm nehmen kann. Leider fehlt mir die Motivation. Wenn ich schon in der Natur bin, dann möchte ich diese völlig ballastlos genießen. Natur pur eben, ohne Funke. Aber das kann sich auch mal ändern...
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abff
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Betreff des Beitrags: Re: BEMFV-Erklärung für Balkonantennen, z.B. Loop? |
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c42a
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Betreff des Beitrags: Re: BEMFV-Erklärung für Balkonantennen, z.B. Loop? |
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Hallo Toby, habe bei mir zu Hause ähnlich erschwerte Bedingungen. Mein Balkon befindet sich quasi auf dem Dach einer Garage in ca. 5m Höhe. Über mir sind noch zwei weitere Stockwerke mit Balkonen. Eine Vertikal aufzustellen macht Streß mit den Bewohnern über mir. Der Platz, um einen Dipol zu spannen ist nicht vorhanden. Mein Equipment besteht aus mehreren Portabelgeräten bzw. Manpacks mit max. 20 Watt. Das Beste ist es, den ganzen Krempel zu packen und an den Stadtrand zu fahren. Ansonsten könnte ich hier in Stuttgart nur noch Relaisbetrieb auf 2m und 70cm machen... Wie ein Mitglied der HFGroup bei Yahoo mal gesagt hat: es gibt eigentlich keinen Grund, nicht Funkbetrieb zu machen. Antennengeschädigt kann man durchaus sein. So lang man nicht gleichzeitig gehbehindert ist, ist das zumindest für mich kein Argument
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